In den letzten Jahren wurde Zucker für Konsumenten weltweit zu einem kostspieligen Gut, wobei die Preise eine Höhe erreichen, die seit Jahrzehnten nicht mehr beobachtet wurde. Dieser Anstieg der Zuckerpreise ist das Resultat einer Kombination aus mehreren Faktoren, die sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene wirken.
Einerseits wird die Ernte von Zuckerrüben durch klimatische Herausforderungen beeinträchtigt. In Deutschland zum Beispiel verursachte eine lange Trockenperiode im vergangenen Jahr eine reduzierte Zuckerproduktion. Günther Tissen von der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker wies darauf hin, dass der aktuell verkaufte Zucker aus den von dieser Trockenperiode betroffenen Ernten stammt. Landwirte, die sich mitten in der als "Kampagne" bezeichneten Zuckerrüben-Erntezeit befinden, könnten zwar durchschnittliche Erträge verzeichnen, jedoch ist der Zuckeranteil in den Rüben möglicherweise nicht besonders hoch, was teilweise auf den Mangel an Sonnenlicht im Sommer zurückzuführen ist.
Andererseits spielt die globale Handelsdynamik eine wesentliche Rolle in der Preisgestaltung von Zucker. Mit einem Anstieg von 54% für Rohrzucker und 56% für EU-Zucker seit 2020 zeigt sich, dass nicht nur lokale, sondern auch internationale Faktoren wie die Produktion in den Haupterzeugerländern wie Indien und Brasilien und die steigende weltweite Nachfrage, insbesondere in Schwellenländern, entscheidend sind. Hinzu kommt, dass etwa 80% des weltweiten Zuckers aus Zuckerrohr und nur 20% aus Zuckerrüben hergestellt wird, was die Preisentwicklung weiter kompliziert, da verschiedene Regionen auf unterschiedliche Rohstoffquellen angewiesen sind.
Die EU hat auch Handelsbarrieren wie Zölle eingerichtet, um den inländischen Zuckermarkt zu schützen und wettbewerbsfähig zu halten. Doch die potenzielle Umsetzung des Mercosur-Freihandelsabkommens könnte diesen Schutz verändern. Wenn dieses Abkommen in Kraft tritt, könnten die zollfreien Mengen an importiertem Zucker steigen, was die lokale Zuckerindustrie unter Druck setzen könnte, insbesondere angesichts der Tatsache, dass Brasilien, ein Schwergewicht in der Zuckerproduktion, ein Vollmitglied der südamerikanischen Wirtschaftsvereinigung Mercosur ist.
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