FOKUS 3-Feuerwerk an US-Börsen nach Plänen zum Wertpapieraufkauf

Veröffentlicht am 23.03.2009, 21:41
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(Neu: Schlusskurse, weitere Details, Anleihen)

New York, 23. Mär (Reuters) - Die Pläne der US-Regierung zum Aufkauf fauler Wertpapiere haben am Montag an der Wall Street für ein Kursfeuerwerk gesorgt. Vor allem Titel von Finanzfirmen profitierten von der Aussicht darauf, dass die Banken endlich ihre derzeit unverkäuflichen Papiere loswerden könnten. Citigroup und Bank of America schossen um jeweils mehr als 20 Prozent in die Höhe. Der Plan schürte zudem Hoffnungen, dass die Kreditvergabe in den USA wieder in Gang kommt und damit die Rezession ein Ende findet. Diesen Optimismus untermauerte zudem ein überraschend starker Anstieg der Hausverkäufe.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte beendete den Handel mit dem größten Tagesgewinn seit Oktober: Er schoss 6,8 Prozent in die Höhe auf 7775 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> gewann 7,1 Prozent auf 822 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> sprang 6,8 Prozent auf 1555 Stellen. Auch in Frankfurt sorgte das US-Geschehen für Kauflaune: Der Dax<.GDAXI> schloss 2,7 Prozent höher bei 4176 Punkten und erreichte damit wieder das Niveau vom Februar.

Das US-Finanzministerium legte am Montag die lange erwarteten Details zum Umgang mit jenen faulen Wertpapieren vor, die Banken zu Milliardenabschreibungen gezwungen haben. Die Regierung will das öffentlich-private Ankaufprogramm zunächst mit 75 bis 100 Milliarden Dollar anschieben. Mit einem Umfang von schließlich bis zu einer Billion Dollar soll es die Kreditvergabe an Haushalte und Firmen wieder in Schwung bringen. "Der Markt ist erleichtert", resümierte Kevin Kruszenski von KeyBanc Captial Markets. Der Kurssprung der Börse sei ein Vertrauenssignal für US-Finanzminister Timothy Geithner.

Andre Bakhos von der Princeton Financial Group sagte, den Anlegern werde die Sorge um die Überlebensfähigkeit der Institute genommen. Die Börsianer zeigten sich besonders erfreut darüber, dass bereits erste Investoren Interesse an der Teilnahme an dem Programm signalisierten - eine Grundvoraussetzung für einen Erfolg.

Während die Finanztitel am Freitag noch deutlich zum Minus der Indizes beigetragen hatten, gehörten sie nach dem Wochenende zu den größten Gewinnern: Citigroup-Papiere schnellten um 20 Prozent auf 3,13 Dollar. Bank of America verteuerten sich sogar um 26 Prozent. Die starken Hausverkäufe halfen vielen Unternehmen aus der Immobilienbranche zu zweistelligen Kursgewinnen, etwa Lennar und Ryland.

Energietitel erhielten Auftrieb von einer milliardenschweren Übernahme in Kanada: Das zweitgrößte Ölunternehmen des Landes, Suncor Energy übernimmt für umgerechnet rund elf Milliarden Euro seinen Rivalen Petro-Canada und steigt damit zum größten Energieunternehmen des Landes auf. In New York profitierten davon die Ölriesen Exxon und Chevron, deren Papiere sich jeweils um rund sieben Prozent verteuerten.

Tiffany-Aktien stiegen um 16 Prozent. Anleger freuten sich darüber, dass die Juwelier-Kette dank Sparsamkeit ihren Gewinnrückgang in der Krise besser als erwartet unter Kontrolle halten konnte. Über den pessimistischen Ausblick für das Jahr sahen die Investoren gnädig hinweg. Quartalszahlen halfen auch Walgreen-Aktien kräftig auf die Sprünge. Die Titel der US-Einzelhandelskette lagen rund zehn Prozent im Plus.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,91 Milliarden Aktien den Besitzer. 2863 Werte legten zu, 259 gaben nach und 51 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,27 Milliarden Aktien 2262 im Plus, 429 im Minus und 122 unverändert.

An den US-Kreditmärkten fielen die zehnjährigen Staatsanleihen um 12/32 auf 100-19/32. Sie rentierten mit 2,679 Prozent. Die 30-jährigen Bonds gaben 30/32 auf 96-9/32 nach und rentierten dadurch mit 3,7076 Prozent.

(Reporter: Edward Krudy; bearbeitet von Elke Ahlswede und Sören Amelang; redigiert von Ralf Bode)

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