Investing.com - Die Preise für Gold und Kupfer gaben am Freitag im europäischen Handel leicht nach. Im Vorfeld der wichtigen US-Arbeitsmarktdaten hielten sich die Händler zurück. Viele Anleger erhoffen sich aus den Datenpunkten weitere Hinweise zur Entwicklung der US-Wirtschaft. Per Saldo konnten sich beide Metalle jedoch in dieser Woche deutlich von ihren jüngsten Tiefstständen erholen.
Der Goldpreis wurde vor allem durch die wieder aufkeimenden Wetten gestützt, dass die Fed bei ihrer Juni-Sitzung die Zinssätze beibehalten wird. Gemischte Arbeitsmarkt- und Produktionsdaten stützen diese Erwartung.
Infolgedessen brach der Dollar gestern so stark ein wie seit fast drei Monaten nicht mehr. Einige Fed-Mitglieder plädierten für eine Beibehaltung der Zinssätze im Juni. Auch die Fortschritte bei der Anhebung der US-Schuldengrenze drückten auf die Nachfrage nach dem Dollar als sicherem Hafen.
Schwache Aussichten für den Dollar führten zu einem gewissen Zustrom zum Gold, das sich im Anschluss von einem 2-Monats-Tief erholen konnte. Am Freitag setzte das gelbe Edelmetall seine Konsolidierung fort und Händler zeigten sich im Vorfeld der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten für den Monat Mai zurückhaltend.
Der Goldpreis handelt derzeit kaum verändert bei 1.978,47 USD je Feinunze, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future unverändert auf 1.995,10 USD je Feinunze notiert. Gestern kletterte der Goldpreis für einen kurzen Moment wieder über die Marke von 2.000 USD, konnte diese aber nicht lange halten. Beide Instrumente konnten in dieser Woche zwischen 1,5 % und 2,5 % zulegen.
Für Mai wird mit einer Abkühlung auf dem Arbeitsmarkt gerechnet, was die Fed zu einer Beibehaltung der Zinssätze veranlassen könnte. Nachdem die Daten jedoch in 12 der letzten 13 Monate positiv überrascht hatten, blieben die Anleger nervös.
Dennoch zeigen die Fed-Fund-Futures, dass die Märkte mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 74 % rechnen, dass die Fed die Zinsen am 14. Juni beibehalten wird. Hohe Zinssätze erhöhen die Opportunitätskosten für das Halten zinsloser Vermögenswerten wie Metallen, was deren Attraktivität verringert.
Es wird erwartet, dass die Nachfrage nach Gold als sicherem Hafen im Laufe des Jahres zunehmen wird, wenn sich die globale Wirtschaftslage weiter verschlechtert.
Dieser Gedanke hatte die Preise für Industriemetalle stark belastet, wobei Kupfer kürzlich auf ein 6-Monats-Tief fiel, nachdem die offiziellen Daten zur Produktionstätigkeit in China schwächer als erwartet ausgefallen waren.
Das wichtige Industriemetall zog jedoch am Donnerstag deutlich an, nachdem eine private Umfrage eine Stabilisierung der chinesischen Industrie erkennen ließ.
Der Kupfer-Future verlor heute im bisherigen Handelsverlauf 0,3 % auf 3,7030 USD je Pfund, nachdem er am Vortag um 2 % zugelegt hatte.
Die Aussichten für das Industriemetall bleiben in diesem Jahr jedoch düster, da die weltweite Produktionstätigkeit unter dem Druck der hohen Zinsen und der Inflation stetig abnimmt.