von Robert Zach
Investing.com - Im Zuge einer scharfen Korrektur beim US-Dollar erholt sich der Goldpreis zum Wochenauftakt moderat. Nach einem Test der Vorwochentiefs bei 1.852 Dollar stieg Gold unmittelbar nach Handelsbeginn an der Wall Street auf ein neues Sitzungshoch von 1.881,40 Dollar.
Gegen 16.02 Uhr wurde der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse Nymex gehandelte Gold-Future für die Dezember-Lieferung um 0,32 Prozent oder 5,75 Dollar höher auf 1.872 Dollar je Feinunze gehandelt. Mit der Rückeroberung der 100-Tage-Linie (akt. bei 1.863,20 Dollar) hellt sich das Bild für das Edelmetall allmählich wieder auf. Damit das charttechnische Pendel aber wieder zugunsten der Bullen ausschlägt, benötigt der Goldpreis mindestens eine Rückkehr in die zuletzt bearish aufgelöste Dreiecksformation, dessen untere Begrenzungslinie derzeit bei 1.940 Dollar liegt.
Sollte der Bereich von 1.855 bis 1.850 Dollar dagegen unterschritten werden, droht ein zügiger Fall auf die ehemaligen Ausbruchsniveaus bei 1.803 Dollar bis 1.800 Dollar.
Der Spot-Goldpreis gewann 0,28 Prozent oder 5,20 Dollar auf 1.867,68 Dollar je Feinunze.
Lesen Sie auch: Goldpreis: Investoren sollten jetzt ruhig Blut bewahren - es droht keine Baisse!
Für den US-Dollar-Index, der am Freitag noch auf den höchsten Stand seit zwei Monaten notierte, ging es am Montag steil bergab. Der Greenback büßte 0,41 Prozent an Wert ein, hält sich aber über relevanten Unterstützungen wie der gebrochenen Nackenlinie bei 93,66 und der Glättung der letzten 50 Tage bei 93,42. Erst ein Schlusskurs darunter würde nach gängigen Regeln eine Wiederaufnahme des übergeordneten Abwärtstrends nahelegen. Ein schwächerer Dollar unterstützt tendenziell den Goldpreis, da das Edelmetall außerhalb des Dollarraums günstiger wird.
Ein aufwertender Dollar hätte das Potenzial, den Goldpreis in Richtung 1.820 bis 1.800 Dollar zu drücken, wobei Gold mittel- bis langfristig weiterhin durch politische Unsicherheit und steigende Coronavirus-Fälle unterstützt wird, sagte FXTM-Marktanalyst Lukman Otunuga.
Lesen Sie auch: Dollar-Verfall vorerst gestoppt - aber wie nachhaltig ist die Wende?
Unterstützt wurde der Goldpreis außerdem von leicht tieferen Renditen der inflationsgeschützten Staatsanleihen in den USA. Die reale Rendite (NYSE:TIP), die sich aus den nominalen Renditen abzüglich der Inflationserwartungen errechnet, verlor 0,1 Prozent.
Negative Zinsen begünstigen den Goldpreis in der Regel, weil dies den Kauf von Anleihen im Vergleich zum renditelosen Edelmetall nicht mehr attraktiv macht.
Die Märkte fiebern jetzt der ersten Präsidentschaftswahl-Debatte zwischen Trump und Biden am Dienstag entgegen. Auch die Entwicklungen bezüglich eines neuen Coronavirus-Hilfspakets nach den optimistischen Aussagen Nancy Pelosis, dass sie sich vorstellen kann, dass eine rasche Einigung möglich sei, werden aufmerksam verfolgt.
Hinweis: Hier geht es zur Seite mit den Rohstoff-Future-Kursen, hier zum Gold-Chart, hier zur technischen Gold-Übersichtsseite und hier zu den Gold-Einzelkontrakten. Die wichtigsten Wirtschaftsereignisse des Tages finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.