Investing.com - Für den Goldpreis ging es heute im bisherigen Handel wieder leicht bergauf, nachdem er sich von seinem 2-Monats-Tief erholt hatte. Grund dafür waren die wieder aufkeimenden Wetten, dass die Fed das Leitzinsniveau im Juni beibehalten wird. Derweil hat das US-Repräsentantenhaus die Gesetzesvorlage zur Anhebung der Schuldenobergrenze verabschiedet.
Der Leiter der Fed in Philadelphia Patrick Harker sagte gestern, dass der Verzicht auf eine Zinserhöhung bei der Sitzung am 14. Juni der Notenbank mehr Zeit geben könnte, um über künftige Zinsentscheidungen nachzudenken.
Obwohl Harker darauf hinwies, dass die Fed die Leitzinsen auch nach Juni noch anheben könnte, lösten seine Bemerkungen einen plötzlichen Anstieg der Wetten auf eine Zinspause im Juni aus.
Dieser Trend brachte eine gewisse Erleichterung für den Goldpreis, der Anfang der Woche aufgrund der Erwartung weiter steigender Kreditkosten auf ein 2-Monats-Tief gesunken war. Steigende Leitzinsen erhöhen die Opportunitätskosten für das Halten zinsloser Vermögenswerte wie Gold, was die Nachfrage der Anleger drückt.
Der Goldpreis handelt nahezu unverändert bei 1.961,41 USD je Feinunze, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future leicht mit 0,1 % im Minus notiert. Beide Instrumente haben im bisherigen Wochenverlauf ein deutliches Plus verzeichnet und konnten sich von ihren 2-Monats-Tiefs erholen.
Der Dollar verlor im asiatischen Handel 0,2 %, was den Metallpreisen ebenfalls zugutekam. Allerdings konnte sich die US-Währung in der Nähe ihres im Mai erreichten 10-Wochen-Hochs halten, was durch die Aussicht auf höhere und längere US-Zinsen begünstigt wurde. Aktuell warten die Märkte auf die morgen anstehenden Beschäftigungszahlen außerhalb der Landwirtschaft, um weitere potenzielle Hinweise auf die künftige Geldpolitik zu erhalten.
Auch die laufende Abstimmung im Kongress über die Anhebung der US-Schuldenobergrenze bleibt weiterhin im Fokus. Das Repräsentantenhaus stimmte für den Gesetzesentwurf und schickte ihn zur nächsten Abstimmung in den Senat, bevor am Montag die Frist für einen Zahlungsausfall der USA abläuft.
Dennoch könnte Gold in diesem Jahr weiter Auftrieb erhalten, insbesondere wenn sich die globale Wirtschaftslage verschlechtert. Jüngste Daten zeigen, dass die wirtschaftliche Erholung in China nach dem Ende der Coronapandemie an Schwung verlor, während sich die Produktionstätigkeit in den USA und der Eurozone ebenfalls deutlich verlangsamte.
Dies lastete schwer auf den Preisen für Industriemetalle. Der Kupferpreis sank im Mai auf ein 7-Monats-Tief.
Der Kupfer-Future notiert aktuell 0,1 % schwächer bei 3,6627 USD je Pfund, nachdem er im Mai um über 5 % eingebrochen war.
Die Aussichten für das wichtige Industriemetall haben sich durch die Befürchtung einer weltweiten Konjunkturabschwächung in diesem Jahr, die die Nachfrage schmälern könnte, erheblich verschlechtert.