Investing.com - Der Goldpreis hat am Montag seinen Steigflug fortgesetzt. Die Feinunze erreichte mit 1.583,70 US-Dollar den höchsten Stand seit April 2013. Grund dafür ist die hohe Risikoaversion im Zuge der Spannungen zwischen den USA und dem Iran. Außerdem sind die globalen Anleiherenditen in den vergangenen Tagen wieder deutlich zurückgegangen. Auch Spekulanten treiben den Preis des Edelmetalls.
Für den Februar-Terminkontrakt des Goldpreises geht es am Montag um 25,85 US-Dollar oder 1,67 Prozent nach oben auf 1.578,45 US-Dollar. Seit Jahresanfang hat der Gold-Future um 3,77 Prozent zugelegt. Im Vergleich zum Vorjahr ist das gelbe Metall um mehr als 20 Prozent gestiegen. Der Spot-Goldpreis legt ebenfalls um 1,63 Prozent zu.
Der Preis der Feinunze Gold in Euro hat mit 1.422,94 Euro sogar ein neues Rekordhoch geknackt.
Im Mittelpunkt steht weiterhin der eskalierende Konflikt zwischen den USA und dem Iran. Der Iran hat angekündigt, dass er sich nicht mehr an die Vereinbarung von 2015 über die Anreicherung von Uran halten wird, und das irakische Parlament hat zudem beschlossen, dass die US-Truppen aus dem Land ausgewiesen werden sollen. Im Vordergrund steht eine mögliche Vergeltung des Irans. So hat Trump in einem Tweet erklärt, dass die USA 52 iranische Ziele bombardieren würden - ein spezieller Hinweis auf die 52 US-Diplomaten, die im Rahmen der iranischen Revolution als Geiseln gehalten wurden - falls der Iran Vergeltungsmaßnahmen ergreift.
"Die Spannungen im Nahen Osten sind am Wochenende weiter hochgekocht. So kam es angesichts der einsetzenden Risikoaversion zu massiven Gaps", sagte Matt Simpson von Cityindex.
"Der Goldpreis befand sich bereits vor dem Wochenende auf einem Höhenflug, aber die Entwicklungen seit Börsenschluss am Freitag haben zu einer explosionsartigen Aufwärtsbewegung geführt", fügte er hinzu. "Das Septemberhoch und der Schlusskurs vom Freitag bilden vorerst eine Unterstützungszone bei rund 1552 Dollar. Angesichts der Tatsache, dass wir auf dem Stundenchart einen so extremen Anstieg gesehen haben, sollten Händler vor dem Einstieg eine weitere Konsolidierung einplanen, außer wir sehen neue Entwicklungen, die Gold weiter unterstützen."
Normalerweise flüchten Anleger in unsicheren Zeiten in Gold, um so ihr Geld in Sicherheit zu bringen.
Die hohe Risikoaversion bekam auch der japanische Aktienmarkt zu spüren. Der Nikkei 225 gibt um knapp 2 Prozent nach und der TOPIX weist ein Minus von 1,4 Prozent aus. Für den deutschen Dax-Future geht es um 0,64 Prozent nach unten. Auch der S&P 500-Future verliert 0,37 Prozent.
Der Fall der Anleiherenditen rund um den Globus ist ein weiteres Zeichen für erhöhte Unsicherheit am Markt. In den USA sinkt die Zehnjahresrendite um 0,87 Prozent auf 1,773 Prozent.
Fallende Zinsen machen Gold im Vergleich zu festverzinslichen Instrumenten als Vermögensspeicher attraktiver.
Unterdessen rechnen auch die Optionshändler verstärkt mit steigenden Goldnotierungen. So ist das Risk Reversal auf einmonatiger Basis von 0,75 auf 3,375 gestiegen und damit den höchsten Stand seit dem 24. September. Ein hohes Risk Reversal zeichnet in der Regel ein bullisches Bild für den Goldpreis. Allerdings ist die Ratio ein zweischneidiges Schwert. Hohe Werte können auch zur Bestimmung markanter Hochs und Tiefs genutzt werden.
Konjunkturseitig stehen heute die Einkaufsmanagerindizes für das Dienstleistungsgewerbe aus Europa und den USA auf der Agenda.