NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Freitag etwas zugelegt. Nach kräftigen Abschlägen am Donnerstag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November gegen Mittag 96,00 US-Dollar. Das waren 62 Cent mehr als am Vorabend. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 52 Cent auf 92,21 Dollar.
Unter dem Strich haben die Erdölpreise in der laufenden Woche abermals deutlich zugelegt. Ein Fass Nordseeöl kostete zeitweilig mehr als 97 Dollar, die runde 100-Dollar-Marke rückt also näher. Der Preis für amerikanisches Rohöl war erstmals seit Sommer 2022 über die Marke von 95 Dollar geklettert. Seit Anfang Juli sind die Preise um mehr als 20 Dollar gestiegen.
Wichtigster Grund für die Preiszuwächse ist die künstliche Angebotsverknappung durch große Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland. Hinzu kommen knappe Rohölvorräte, insbesondere in den USA. Auf der Nachfrageseite ist in den Vereinigten Staaten von der vielfach befürchteten Rezession bisher nichts zu sehen, während sich die chinesische Volkswirtschaft zuletzt etwas erholen konnte. Diese Entwicklung führte zuletzt auch zu rückläufigen Lagerbeständen.
Nach Einschätzung der Commerzbank-Experten könnten die Ölpreise auch in der kommenden Woche zulegen. "Eine im September wohl leicht gestiegene Opec-Produktion wird der Rally nicht wirklich den Wind aus den Segeln nehmen", heißt es in einem Kommentar.