Investing.com -- Die Ölpreise sind am Montag nach schwachen Wirtschaftsdaten aus China gesunken. Die Aussicht auf weitere Konjunkturmaßnahmen seitens Chinas konnte die Verluste jedoch in Grenzen halten.
In den letzten fünf Wochen hatten die Ölpreise kontinuierlich zugelegt, unterstützt durch Anzeichen einer Verknappung des weltweiten Ölangebots in diesem Jahr. Dies führte zu verstärkter Long-Positionierung auf den Rohölmärkten und deutete auf kräftige Kursgewinne für das schwarze Gold im Juli hin.
Jedoch scheint diese Rallye nun aufgrund der anhaltenden Anzeichen für eine Konjunkturflaute in China ins Stocken geraten zu sein. Marktteilnehmer warten nun gespannt auf weitere Anhaltspunkte für die US-Wirtschaft, die durch die im Laufe der Woche anstehenden Daten zu den Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft erwartet werden.
Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent fiel um 0,3 % auf 84,14 Dollar, während der Preis für die Rohölsorte West Texas Intermediate um 0,3 % auf 80,35 Dollar pro Barrel sank.
Daten vom Montag zeigten, dass die Aktivität des chinesischen verarbeitenden Gewerbes im Juli den vierten Monat in Folge geschrumpft ist, während sich auch die allgemeine Geschäftstätigkeit verschlechtert hat.
Dennoch wurden die Sorgen über die schwachen Daten größtenteils durch die Erwartung weiterer Konjunkturmaßnahmen seitens Chinas ausgeglichen, die Medienberichten zufolge im Laufe des Montags angekündigt werden sollten.
Die schwachen Daten vom Montag untermauern die Argumente für eine stärkere fiskalische Unterstützung der Wirtschaft, die derzeit mit schwachen Ausgaben und einer nachlassenden Inflation zu kämpfen hat.
Obwohl die chinesischen Ölimporte in diesem Jahr nahe an einem Rekordniveau geblieben sind, liegt die Kraftstoffnachfrage im Land deutlich unter dem Niveau vor COVID-19. Die Ölbullen setzen darauf, dass weitere Konjunkturmaßnahmen die Kraftstoffnachfrage ankurbeln werden.
Das Versprechen weiterer chinesischer Konjunkturmaßnahmen war auch einer der Hauptfaktoren für die Erholung des Ölmarktes im vergangenen Monat. Hochrangige Regierungsvertreter hatten versprochen, die Wirtschaft des Landes weiter zu unterstützen.
Trotz des Rückgangs am Montag dürften die Ölpreise im Juli zwischen 12 % und 14 % zulegen, was ihre beste Monatsperformance seit Januar 2022 bedeuten würde.
Die Anzeichen für eine Verknappung des Ölangebots nach den Produktionskürzungen der großen Ölexporteure Saudi-Arabien und Russland gaben dem Markt im Juli den größten Auftrieb. Die jüngsten Förderkürzungen der beiden Länder dürften die Märkte auch für den Rest des Jahres eng halten.
Die Schwäche des Dollars nach den gemischten Signalen über künftige Zinserhöhungen der US-Notenbank wirkte sich ebenfalls positiv auf die Ölpreise aus, ebenso wie die Anzeichen einer stabilen Kraftstoffnachfrage in den USA.