von Robert Zach
Investing.com - Die Aktien von Churchill Capital IV (NYSE:CCIV), die am Mittwoch im Zuge eines Berichts des "Wall Street Journal", in dem unter Berufung auf einen Insider behauptet wurde, dass ein Merger mit Lucid Motors "nicht unmittelbar bevorsteht", unter Druck geraten waren, erholten sich am Donnerstag. Im US-Frühhandel am Freitag ging es für die Papiere von CCIV weiter aufwärts.
Der Aktienkurs von CCIV, der möglichen Unternehmenshülle von Lucid Motors, hat sich seit dem 11. Januar, als Bloomberg erstmals unter Berufung auf Insider berichtete, dass sich das SPAC in Gesprächen mit dem US-Elektroautobauer befinde und eine mögliche Fusion angesprochen haben, um mehr als verdreifacht. Churchill Capital und Lucid Motors haben bislang die Fusionsgespräche weder bestätigt noch dementiert.
Ein wesentlicher Grund für die sich fortsetzende Erholung der CCIV-Aktie dürfte ein Forbes-Interview mit Lucid Motors-Chef Peter Rawlinson gewesen sein, das die Hoffnung auf einen Börsengang via SPAC weiter anheizte. Das Interview wurde dem Artikel zufolge wohl bereits vor Weihnachten geführt, aber erst gestern veröffentlicht.
Auch wenn der Begriff SPAC (Special Purpose Acquisition Company - eine Mantelgesellschaft, die bereits an der Börse handelbar ist und es noch nicht gelisteten Unternehmen ermöglicht, schnell und kostengünstig an die Börse zu gehen) für Rawlinson früher ein "negativ besetztes Wort" war, habe sich inzwischen seine negative Einstellung gegenüber dem Vehikel geändert. "Das war noch vor gar nicht so langer Zeit die Meinung der Kapitalgeber und der Wall Street über SPACs. Was für einen Unterschied doch ein Jahr machen kann", sagte er gegenüber dem Wirtschaftsmagazin Forbes, ohne einen konkreten Plan zu bestätigen.
Rawlinson verkündete außerdem ambitionierte Pläne für den Eintritt in den Massenmarkt. Innerhalb von fünf Jahren will man Autos im mittleren 40.000 Dollar-Bereich auf die Straße bringen. Die Air Dream Edition, die ab Frühjahr erhältlich sein soll, kostet dagegen 169.000 Dollar.
Lucid Motors ist ein im kalifornischen Newark ansässiger Hersteller von Elektroautos, an dem der saudische Staatsfonds mit über einer Milliarde Dollar beteiligt ist. Der E-Autobauer peilt mit seinen Fahrzeugen zunächst den Luxusmarkt an.
Ende letzten Jahres stellte Lucid Motors sein erstes Werk in Casa Grande in Arizona fertig, wo ab Frühjahr 2021 der Lucid Air vom Band rollen soll.
Dem Forbes-Interview zufolge will es Lucid Motors in Sachen Produktion langsam angehen lassen. Rawlinson will in diesem Jahr mindestens 6.000 Airs in dem neuen Werk in Casa Grande, Arizona, herstellen und damit rund 900 Millionen Dollar Umsatz erwirtschaften.
2022 könnte das Volumen bereits die Marke von 25.000 Einheiten überschreiten, sobald preisgünstigere Versionen des Airs auf den Markt kommen. Sie sollen rund 77.000 Dollar kosten. Weiteres Wachstum peilt der US-Elektroautobauer mit der Einführung eines E-Crossovers im Jahr 2023 erwartet, der vorläufig den Namen Gravity tragen soll. Später sollen noch günstigere und kleinere Modelle folgen, die mit dem umsatzstarken Model 3 von Tesla (NASDAQ:TSLA) konkurrieren, hieß es in dem Forbes-Interview.
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