Investing.com – Der Bitcoin konnte seinen Absturz des FTX-Debakels ungeschehen machen, was laut der Ökonomin Lyn Alden direkt damit zusammenhängt, dass sich die US-Finanzierungsbedingungen im Laufe des vierten Quartals 2022 verbesserten.
Sie warnt jedoch davor, zu leichtsinnig zu sein und bereits vom Beginn einer neuen Rallye auszugehen. Im zweiten Halbjahr 2023 drohen sogar erhebliche Gefahren, wie sie gegenüber Cointelegraph erklärte:
„Die Liquiditätsbedingungen sind im Moment gut, weil das US-Finanzministerium seinen Cash-Bestand reduziert, um eine Überschreitung der Schuldenobergrenze zu vermeiden, und das drückt Liquidität in das Finanzsystem. Das Finanzministerium gleicht also einen Teil der QT-Aktivitäten der Federal Reserve aus. Sobald die Frage der Schuldenobergrenze geklärt ist, wird das Finanzministerium sein Cash-Konto wieder auffüllen, was dem System Liquidität entzieht. Zu diesem Zeitpunkt werden sowohl das Finanzministerium als auch die Fed Liquidität aus dem System abziehen, und das wäre für Risikoanlagen im Allgemeinen, einschließlich BTC, eine heikle Phase.“
Auf Sicht von 3 bis 5 Jahren rechnet Alden damit, dass der Wert des Bitcoins um einiges zulegt. Und während die Krypto-Community darauf wartet, dass die magische Marke von 100.000 Dollar erreicht wird, scheint der Bitcoin-Kritiker Peter Schiff diese Möglichkeit nicht mehr generell auszuschließen.
Er sprach in der Vergangenheit mehr als einmal darüber, dass die Kryptowährung dieses Niveau niemals erreichen wird. Vor kurzem empfahl er sogar noch jedem BTC-Inhaber seine Coins zu verkaufen, solange man dafür überhaupt noch etwas bekommt. Angesprochen auf diese Thematik sagte er nun jedoch, dass es „unwahrscheinlich“ ist, dass der Bitcoin auf 100.000 Dollar steigt. Womit er als großer Skeptiker impliziert, dass es doch passieren könnte.
Währenddessen spielt sich auf dem Bitcoin-Wochenchart ein echter Krimi ab. Unter dem TradingView-Pseudonym TradingShot wurde ein Chart veröffentlicht, dem zu entnehmen ist, dass dem BTC ein Death Cross droht. Das bedeutet, dass der 50-Wochen-MA zum ersten Mal in der Geschichte unter den 200-Wochen-MA fällt.
In der Vergangenheit war es so, dass jedes Mal, wenn der Kurs nach dem Erreichen des 200-Wochen-MA um 50 Prozent stieg, der Grundstein für eine neue Rallye gelegt war. Es gab nur eine Ausnahme – Anfang 2015.
Sollte es zu einem Death Cross kommen, könnte dieses technische Signal aufgrund seiner Einmaligkeit zu einer erheblichen Marktverwerfung führen.
Bitcoin technische Kursmarken
Der Bitcoin verzeichnet aktuell bei einem BTC/USD Kurs von 22.690 Dollar einen Verlust von -1,21 Prozent, während sich der Wochengewinn auf 6,90 Prozent beläuft.
Die Kryptowährung konsolidiert ihre Gewinne, während das 23,6 Prozent Fibo-Retracement der Rallye von 20.448 auf 23.304 Dollar bei 22.630 Dollar eine Unterstützung bietet. Diese wurde zwar mehrfach getestet, hielt dem Abwärtsdruck auf Schlusskursbasis jedoch stand.
Der RSI befindet sich nicht mehr im überkauften Bereich und so kann es zu einem Test des Hochs vom 21. Januar kommen, welches bei 23.304 Dollar zu finden ist. Wenn das 23,6 Prozent Fibo-Retracement jedoch nachgibt, dann muss mit einem Kursrückgang in Richtung des 38,2 Prozent Fibo-Retracements von 22.213 Dollar und zum 50 Prozent Fibo-Retracement von 21.876 Dollar gerechnet werden.
Über dem jüngsten Hoch würde sich hingegen der Spielraum für einen Ausbau der Gewinne in Richtung der 123,6 Prozent Fibo-Expansion von 23.978 Dollar erhöhen. Durch die Nähe zu der psychologischen Marke von 24.000 Dollar sollte der Kurs hier auf nennenswerten Widerstand stoßen.
Von Marco Oehrl
Lesen Sie auch: