FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Bitcoin knackt eine Rekordmarke nach der nächsten: Am Donnerstagmorgen wurde eine Einheit der Digitalwährung über 14 000 US-Dollar gehandelt. Auf der großen Handelsplattform Bitstamp erreichte sie bis zu 14 199 Dollar. Als Grund für den jüngsten Kurssprung gilt die baldige Einführung von Terminkontrakten auf Bitcoins.
Damit stößt die Digitalwährung in das traditionelle Finanzgeschäft vor. In der Branche ist das umstritten. Der Interessenverband "Futures Industry Association" kritisiert, die Regulierer hätten zu schnell und ohne intensive Diskussionen ihre Zustimmung erteilt.
Vergangenen Freitag hatte die US-Behörde CFTC grünes Licht für Bitcoin-Futures gegeben. Die US-Börse CBOE will Ende der Woche den ersten Bitcoin-Future in den Handel bringen, eine Woche später will die Chicago Mercantile Exchange (CME) folgen. Auch bei der japanischen Tokyo Financial Exchange wird über die Einführung eines Bitcoin-Futures nachgedacht.
Durch den Start der Terminkontrakte werden Bitcoins für institutionelle Investoren besser handelbar. Einerseits können diese sich gegen künftige Preisschwankungen absichern. Andererseits kann aber auch auf Kursentwicklungen spekuliert werden. Für Neil Wilson von ETX Capital stellt die Einführung von Terminkontrakten den Versuch dar, den Bitcoin anderen Anlageformen anzugleichen. Das dürfte nicht unbedingt im Sinne aller Bitcoin-Fans sein, denn viele von ihnen sehen in der Digitalwährung vor allem eine Alternative zu den klassischen Währungen.
Zu Jahresbeginn stand der Wert des Bitcoin noch bei 1000 Dollar. Seither ist er auf einer rasanten Rekordjagd, die sich in den vergangenen Monaten zunehmend beschleunigt hat und mit teils hohen Kursschwankungen einhergeht. Unter anderem Notenbanker warnen vor der Unberechenbarkeit der Digitalwährung. Zuletzt bezeichnete zudem der Chef des nordeuropäischen Bankkonzerns Nordea, Casper von Koskull, den Bitcoin als "absurde" Konstruktion, die jeder Logik widerspreche.