Investing.com – Die Sanktionierung des US-Finanzministeriums von Personen, die mit dem Mixer-Service Tornado Cash interagieren, führt seit Tagen zu einigen Diskussionen.
Innerhalb der Ethereum-Community kam etwa die Frage auf, wie das Netzwerk damit umgehen soll, wenn Krypto-Dienstleister die regulatorischen Anweisungen des US-Finanzministeriums befolgen.
Der Ether-Gründer Vitalik Buterin vertritt dazu eine ganz klare Ansicht. Sollte es in beliebiger Art und Weise zu einer Zensur kommen, würde er dies als Angriff auf das Netzwerk werten. In solch einem Falle wäre es vorstellbar, dass betroffene Kryptobörsen vom Staking-Programm ausgeschlossen und die Staking-Guthaben verbrannt werden.
Diese Aussage brachte die US-Börse Coinbase (NASDAQ:COIN) in Zugzwang, denn sie bietet ihren Nutzern Ethereum-Staking an. Der CEO Brian Armstrong nahm dem Vorstoß der Ethereum-Community den Wind aus den Segeln, indem er ankündigte, den Staking-Service umgehend einzustellen, falls es zu regulatorischen Schwierigkeiten kommen sollte.
Tritt dieser Fall ein, dann dürfte das für Coinbase erhebliche Konsequenzen haben, denn ein nicht unerheblicher Teil des Geschäftsmodells der Kryptobörse wird künftig auf dem Staking-Service basieren. Sogar JPMorgan (NYSE:JPM) erklärte in dieser Woche, dass Coinbase einer der großen Nutznießer des Etherum Merge sein wird.
Somit ist davon auszugehen, dass Coinbase auch rechtliche Schritte gegen mögliche Sanktionen erheben wird, wie Armstrong bereits andeutete:
„Es ist eine hypothetische Situation, die hoffentlich nicht eintreten wird … Vielleicht gibt es eine bessere Option oder auch eine rechtliche Anfechtung, die zu einem besseren Ergebnis führen könnte.“
Die Krypto-Organisation Coin Center ist bereits dabei, eine Klage gegen die Sanktionen von Tornado Cash vorzubereiten. Aus ihrer Sicht hat das US-Finanzministerium ihre gesetzlichen Befugnisse überschritten, denn die Sanktionen richten sich nicht gegen eine Person, sondern gegen die Verwendung von Open Source Code.
Von Marco Oehrl
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