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Chefökonomen - Deutscher Wirtschaft droht Dämpfer durch Corona-Kurs

Veröffentlicht am 26.11.2020, 08:56
© Reuters.
CBKG
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Berlin, 26. Nov (Reuters) - Der verschärfte Corona-Kurs wird die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung von Ökonomen im vierten Quartal schrumpfen lassen. "Damit dürfte das Wachstum unter die Nulllinie rutschen, wir rechnen mit einem Minus von einem Prozent", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Auch das erste Quartal 2021 dürfte größtenteils von einem Lockdown betroffen sein. Die Commerzbank (DE:CBKG) erwartet daher eine technische Rezession im Winterhalbjahr - also zwei Negativ-Quartale in Folge. "Man darf sich keine Illusionen machen: Ein Lockdown kostet viel Geld", sagte Krämer. Darüber hinaus gefährde er zahlreiche wirtschaftliche Existenzen. Die Politik habe versäumt, ausreichend Alternativen zum einfachen Dichtmachen zu entwickeln. Massentests in Altenheimen, Luftreiniger in Schulen, eine ausgefeilten Corona-Warn-App und andere innovative Maßnahmen hätten den Lockdown milder ausfallen lassen können.

Andere Experten erwarten ebenfalls einen Konjunkturdämpfer, halten aber eine Rezession noch nicht für eine ausgemachte Sache. "Insgesamt rechnen wir damit, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal nur leicht zurückgeht oder – mit etwas Glück – sogar lediglich stagniert", sagte der Wissenschaftliche Direktor des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Sebastian Dullien. "Sobald die Kontaktbeschränkungen mit Abflachen der Infektionszahlen im Frühjahr dann gelockert werden, ist aus aktueller Sicht dann mit einer schnellen Erholung zu rechnen."

Banken-Ökonomen sehen das ähnlich. "Eine Rezession droht uns nicht", sagte der Chefvolkswirt der Berenberg Bank, Holger Schmieding. Zwar sei das Risiko weiter gestiegen, dass die Wirtschaftsleistung in diesem Quartal leicht sinken werde. "Dafür dürfte sie im Laufe des ersten Quartals 2021 den Verlust wieder aufholen", sagte Schmieding. "Wir haben ja ab Mai gesehen, dass sich die Wirtschaft nach einem Rückschlag schnell erholen kann, wenn die Restriktionen wieder gelockert werden."

ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski geht derzeit noch von einer leichten Belebung zu Beginn des kommenden Jahres aus. Werde der Lockdown im Januar fortgesetzt, müssten die Prognosen nach unten korrigiert werden. "Ich denke, dass wir eine Lehrbuch-Rezession - also zwei Quartale mit schrumpfender Wirtschaft - noch vermeiden können", sagte Brzeski.

Bund und Länder verschärfen angesichts der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen den Kurs. Kanzlerin Angela Merkel und die 16 Ministerpräsidenten beschlossen am Mittwochabend, dass Gastronomie, Freizeit- und Kulturreinrichtungen bis zum 20. Dezember geschlossen bleiben müssen. Ab dem 1. Dezember werden zudem neue Regelungen für den Einzelhandel eingeführt, um überfüllte Läden zu vermeiden.

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