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Handel warnt vor Hamsterkäufen und langen Schlangen im Weihnachtsgeschäft

Veröffentlicht am 25.11.2020, 10:55
© Reuters.

* HDE für Öffnung an Adventssonntagen

* Frankreichs Finanzminister will das in seinem Land durchsetzen

Berlin, 25. Nov (Reuters) - Vor dem Bund-Länder-Gipfel und wegen weiterer Corona-Einschränkungen warnt der Handelsverband HDE vor Hamsterkäufen und langen Warteschlangen vor den Läden. "Wenn nur noch wenige Menschen gleichzeitig den Supermarkt oder das Modehaus in der Innenstadt betreten dürfen, dann führt das zwangsläufig zu langen Schlangen vor den Geschäften und in den Fußgängerzonen", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth am Mittwoch. Das aber könne den Kunden den Eindruck von erhöhter Nachfrage und Warenknappheit vermitteln und damit am Ende zu weiteren Hamsterkäufen im Lebensmittelhandel führen. "Wenn nur noch 40 statt 100 Menschen gleichzeitig in einem Supermarkt mit 1000 Quadratmetern Verkaufsfläche einkaufen dürften, befürchte ich vor Weihnachten endlose Warteschlangen und chaotische Situationen", warnte auch der Chef der Supermarktkette Rewe, Lionel Souque.

Der HDE forderte, bei der aktuellen Regel zu bleiben und nicht einem Vorschlag der Bundesregierung zu folgen, nur noch einen Kunden pro 25 Quadratmetern Verkaufsfläche zuzulassen. Die Festlegung von zehn Quadratmetern pro Kunde sei die konsequente Umsetzung der Abstandsregel von 1,5 Metern und damit die Anwendung der Empfehlung des Robert-Koch-Instituts. "Die Hygienekonzepte der Handelsunternehmen haben sich bewährt, es gibt keine Hotspots beim Einkaufen", betonte Genth. Es dürfe bei den Regeln jetzt kein "föderaler Flickenteppich" entstehen. Insbesondere für die vielen über Bundesländer-Grenzen hinweg tätigen Handelsunternehmen wäre dies eine Herausforderung.

Das Weihnachtsgeschäft - also die Umsätze im November und Dezember - sind enorm wichtig für die Branche. Im Schnitt machen sie rund ein Fünftel der Jahreserlöse aus, für manche Unternehmen sogar die Hälfte oder mehr. Trotz Corona-Krise hatte der HDE Anfang November für 2020 ein Plus von 1,2 Prozent beim Weihnachtsgeschäft prognostiziert. Lobbyist Genth appellierte erneut an den Bund, den innerstädtischen Handel zu unterstützen und die Kriterien für die Überbrückungshilfen anzupassen. "Die Politik muss jetzt handeln oder sie nimmt verödete Innenstädte sehenden Auges in Kauf." In Frankreich sprach sich Finanzminister Bruno Le Maire dafür aus, die Geschäfte an den Adventssonntagen offen zu lassen. Damit könnten sie zumindest einen Teil der während des Teil-Lockdowns erlittenen Umsatzverluste wettmachen, sagte er dem Radiosender France Inter. In Nordrhein-Westfalen allerdings müssen Geschäfte - anders als in der Corona-Schutzverordnung des Bundeslandes vorgesehen - an den Adventssonntagen geschlossen bleiben. Das Oberverwaltungsgericht hatte einem Eilantrag der Gewerkschaft Verdi stattgegeben. an den Adventssonntagen könnten einen wichtigen Beitrag zur Entzerrung des Weihnachtsgeschäftes leisten", sagte Genth zu Reuters. "Wenn die Kunden in dieser für den Handel so wichtigen Zeit an sieben Tagen die Woche einkaufen könnten, wäre das eine gute Nachricht." Das würde es auch für die Kunden einfacher machen, die Abstandsregelungen einzuhalten. Genth forderte die Gewerkschaft Ver.di auf, "endlich aufzuhören, gegen die für die Branche so wichtigen Sonntagsöffnungen rechtlich vorzugehen". Damit gefährde sie letztlich auch viele Arbeitsplätze ihrer eigenen Mitglieder.

Auch der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh) plädiert für eine vorübergehende Aufhebung des Verbots der Sonn- und Feiertagsarbeit. Zudem sollten Ladengeschäfte notfalls auch bei einer verhängten Schließung im Internet bestellte Waren abgeben können. Länder, Städte und Gemeinden müssten hier für einheitlich Regeln sorgen.

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