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Sentix-Konjunkturindex im April eingebrochen - "Lage schlimmer als 2009"

Veröffentlicht am 06.04.2020, 11:52
Aktualisiert 06.04.2020, 12:08
© Reuters.
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von Robert Zach

Investing.com - Der Pessimismus der Investoren für die Konjunkturentwicklung im Euroraum ist im April den zweiten Monat in Folge auf ein Rekordtief eingebrochen. In Deutschland erreicht die Investorenstimmung den tiefsten Stand seit März 2009. Grund dafür ist das in Europa grassierende Coronavirus, das zu Lockdowns führt und die Volkswirtschaften auf beinahe Null heruntergefahren werden, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

Der von Sentix erhobene europäische Konjunkturindex für April sank auf -42,9 - dem tiefsten Stand seit Beginn der Datenaufzeichnung im Jahr 2003. Die aktuelle Lage schätzten die Investoren mit -66,0 so schlecht ein wie nie zuvor, während sich der Index der Geschäftserwartungen von -20,0 auf -15,8 erholte.

"Damit setzt sich die massive Verschlechterung des Vormonats fort, die ausgemachte Rezession ist in ihrer Wucht nur noch viel stärker!", kommentierte Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy die Umfrageergebnisse bei der 1.173 Anleger in einem Zeitraum von 2. April bis 4. April befragt wurden.

"Die bisherigen Wirtschaftsprognosen unterschätzen den Schrumpfungsprozess. Die Rezession wird deutlich tiefer und länger gehen! Es ergibt sich ein enormer Revisionsbedarf in den ohnehin reduzierten Prognosen vieler Institute", fügte er hinzu. "Die Situation ist daher deutlich schlimmer als die im Jahr 2009 einzustufen".

Der Anstieg der Erwartungskomponente deute laut Hussy "nicht auf eine Erholung oder gar Entspannung hin". Dafür müsse der Index schon über Null ansteigen.

Der deutsche Gesamtindex sank um 19,1 auf -36 Punkte, den tiefsten Stand seit März 2009. Die aktuelle Lageeinschätzung brach auf -59,3 Punkte ein. Unterdessen hat der Abwärtsdruck auf die Erwartungskomponente etwas nachgelassen. Der entsprechende Index erholte sich von -20,5 auf -9. Aber auch hier gilt: "Der first mover unter den Frühindikatoren sendet noch kein Wendesignal", sagte Hussy.

In den USA brach der Konjunkturindex ebenfalls ein. Mit 39,1 Punkten stand er so tief wie zuletzt im März 2009 nicht. Der Lageindex verschlechterte sich auf -59, nach plus 17,8 zuvor. Bei den Geschäftserwartungen ging um 0,5 nach unten auf 16,5. "Die USA ist nun inmitten der weltweiten Rezession angekommen", kommentierte Hussy. "Der Virus deckt alle Unzulänglichkeiten und Versäumnisse von Politik und Gesellschaft auf“, bemängelte er. "Dies bekommt auch der US-Präsident zu spüren, mit dem Corona-Virus lässt sich eben keinen 'Deal' abschließen."

Die Reaktion der Märkte

Die europäischen Aktienmärkte machten am Montag einen kräftigen Satz nach oben, weil sich die Zahl der nachgewiesenen Infektionen in Europa über das Wochenende verlangsamt hat, insbesondere in Italien und Spanien. In Österreich gab es sogar mehr Geheilte als Neuinfizierte. Gemeinsam mit den massiven Hilfspaketen der Regierungen und den Zentralbanken auf der ganzen Welt trägt dies zur Stabilisierung der Märkte bei.

Die Fondsberater von apano sprachen von einem so genannten 'Nosferatu-Effekt'. "Das Monster (Coronavirus) verliert für den Zuschauer immer mehr an Schrecken, je öfter es auf dem Bildschirm auftaucht", erklärten die Experten. "Die Befürchtung einer Depression - die wohl einträte, sollte der nahezu komplette globale Shutdown bis in den Sommer andauern - wird heute wegen der leicht entspannten globalen Covid-Statistik ein Stück weit ausgepreist".

Der DAX steht zur Stunde 421 Punkte höher bei 9.944,75 Punkten. Für den MDAX geht es um 3,33 Prozent nach oben und der SDAX weist mit 9.333 Punkten ein Plus von 4,07 Prozent aus. Der TecDAX gewinnt 3,18 Prozent. Gleichzeitig lässt der VDAX New hoffen, denn das Volatilitätsbarometer zog sich von seinem Rekordhoch am 16. März bereits um mehr als 50 Prozent zurück. Zuletzt stand das Angstbarometer bei 44,15 Indexpunkten.

Aufwärts geht es auch für die Futures auf die US-Aktienindizes: der Dow-Jones-Future steigt mehr als 814 Punkte auf 21.767 Zähler und der S&P-500-Future legt um 3,90 Prozent zu. Für den Nasdaq-100-Future geht es um 4,10 Prozent nach oben. Das CBOE Volatilitätsbarometer VIX, das die erwartete Schwankungsintensität des S&P 500 ausdrückt, sank 6,03 Prozent auf 43,98 Indexpunkte.

Hinweis: Hier geht es zur Seite mit den Futures-Kursen, hier zum DAX-Chart, hier zur technischen DAX-Übersichtsseite und hier zu den DAX-Einzelwerten. Die wichtigsten Wirtschaftsereignisse des Tages finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.

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