BERLIN (dpa-AFX) - Die wirtschaftliche Stimmung im Mittelstand hat sich zuletzt eingetrübt. Wie aus einer in Berlin veröffentlichten Konjunkturumfrage des Mittelstandsverbundes unter seinen Mitgliedern hervorgeht, berichten mehr als 16 Prozent der Unternehmen im zweiten Quartal 2023 von einer schlechten wirtschaftlichen Lage, verglichen mit 8,8 Prozent im ersten Quartal.
Zugleich schätzen nur rund 37 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle wirtschaftliche Situation als positiv ein, während es im ersten Quartal noch gut 46 Prozent waren. Für mehr als 47 Prozent der Unternehmen zeigt sich die Lage indes stabil (erstes Quartal: 43,9 Prozent).
Besonders betroffen sind die Umsätze, die tendenziell rückläufig sind. Im zweiten Quartal meldete fast jedes zweite Unternehmen einen Umsatzrückgang, im Vergleich zu rund 30 Prozent im Vorquartal. Etwa 22 Prozent verzeichneten steigende Umsätze, verglichen mit rund 40 Prozent im ersten Quartal. Etwa jedes dritte Unternehmen vermeldete stagnierende Umsätze.
Die Aussichten für die Zukunft sind ebenfalls gedämpft. Mehr als 40 Prozent der befragten Unternehmen erwarten sinkende Umsätze. Das sind fast doppelt so viele wie noch im ersten Quartal. Jedes fünfte Unternehmen prognostiziert einen Umsatzanstieg, während rund 36 Prozent mit gleichbleibenden Umsätzen rechnen.
Positive Resonanz aus dem Mittelstand gab es bei der Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI). Rund 71 Prozent der Unternehmen beurteilen den Einsatz von KI als grundsätzlich positiv, während etwa 16 Prozent eher skeptisch sind. Keines der befragten Unternehmen lehnt den Einsatz von KI aber grundsätzlich ab.
Der Mittelstandsverbund vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von etwa 230 000 mittelständischen Unternehmen. An der aktuellen Umfrage haben sich rund 42 000 angeschlossene Unternehmen aus insgesamt 17 Branchen beteiligt.