Investing.com - Der US-Handelskrieg mit China macht dem Anschein nach dem US-Arbeitsmarkt doch zu schaffen. Im August sind ausserhalb der Landwirtschaft 130.000 Jobs entstanden, weniger als erwartet (160.000). Die Privatbeschäftigung stieg lediglich um 96.000 Stellen. Die Arbeitslosenquote blieb bei steigender Erwerbsbeteiligung konstant bei 3,7 Prozent, teilte das US-Arbeitsministerium mit. Die aussagekräftigere U6-Rate stieg von 7,0 auf 7,2 Prozent.
Gleichzeitig wurden die Werte für Juni (-15.000) und Juli (-5.000) nach unten revidiert, so dass in den vergangenen drei Monaten im Durchschnitt 156.000 Stellen geschaffen wurden.
Die Löhne stiegen im Jahresvergleich um 3,2 Prozent. Der durchschnittliche Stundenlohn im Privatsektor stieg im August um 11 Cents auf 28,11 Dollar.
Erfreulich waren die wöchentlichen Arbeitsstunden, die auf 34,4 stiegen (erwartet: 34,3). Die geleistete Wochenarbeitszeit kann Hinweise auf die zukünftige Wirtschaftsaktivität geben. Geht die Wochenarbeitszeit über mehrere Monate zurück, so könnte das Stellenstreichungen zur Folge haben (siehe 2008 bis 2010) und umgekehrt.
Die US-Futures gaben unmittelbar nach Bekanntgabe der Payrolls nach, holten ihre Verluste aber schnell wieder auf. Der S&P 500-Future stieg um 0,48 Prozent, der Dow Jones-Future um 0,44 Prozent und der Nasdaq 100-Future um 0,36 Prozent.
Insgesamt war der Jobbericht nicht zu heiß und nicht zu kalt. Allerdings sagte Torsten Slok, Ökonom der Deutschen Bank (DE:DBKGn), bei Bloomberg TV, dass der Jobbericht "wie ein Stagflations-Bericht aussieht". Den Sprung in der U6-Rate bezeichnete er als besorgniserregend.
Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung der Federal Reserve auf der September-Sitzung um 25 Basispunkte liegt weiterhin bei über 90 Prozent.
von Robert Zach