Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Meldungen zum Marktgeschehen am Donnerstag, dem 18. Mai:
1. Das Trump-Drama im Weißen Haus wird fortgesetzt
Einem neuen Bericht zufolge, der sich auf ehemalige und gegenwärtige US-Regierungsmitarbeiter stützt, standen Michael Flynn und weitere Berater von Donald Trump in den letzten sieben Monaten des Wahlkampfs 2016 in Kontakt mit russischen Regierungsbeamten und Personen mit Verbindungen nach Russland. Diese Kontakte werden durch mindestens 18 E-Mails bestätigt.
Es ist nur ein weiterer turbulenter Tag im Weißen Haus. Bereits früher in der Woche wurde bekannt, dass der Präsident versucht hatte, eine FBI-Untersuchung zu beeinflussen und dass er geheime Informationen an den russischen Außenminister weitergegeben hatte.
Am Mittwoch berief stellvertretender Bundesstaatsanwalt Rod Rosenstein den ehemaligen FBI-Direktor Robert Mueller als Sonderberater für die Untersuchung in die angebliche Manipulation der US-Präsidentschaftswahlen durch Russland ein.
Die nicht enden wollenden Kontroversen lassen die Anleger immer mehr daran zweifeln, dass Trump seine Wahlkampfversprechen von Steuersenkungen, Deregulierungen und Konjunkturmaßnahmen erfüllen wird.
2. Dollar hat den schlechtesten Tag seit einem Jahr
Der Dollar schlägt sich am Donnerstag gegenüber den anderen Hauptwährungen bei einem Sechsmonatstief. Der Kurs schafft es nicht, sich von den schlimmsten Verlusten des Jahres gegenüber Yen und dem Euro zu erholen.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an einem handelsgewichteten Währungskorb aus sechs anderen Hauptwährungen misst, stieg um 09:55 Uhr GMT oder 05:55 Uhr ET um nur 0,2 Prozent auf 97,52. Früher am Tag rutschte der Index mit 97,28 auf den tiefsten Stand seit November.
Gegenüber dem sicheren Yen rutscht der Dollar auf ein Dreiwochentief von 110,30, erholt sich jedoch anschließend auf 110,35. Dennoch ist es ein Verlust von 0,4 Prozent.
Der Euro erreichte gegenüber dem Greenback gar ein Sechsmonatshoch von 1,1172. Zuletzt stand die Einheitswährung bei 1,1120.
3. Trump sorgt für einen Absturz der Aktienkurse weltweit
An den globalen Börsen herrscht am Donnerstag auch am zweiten Tag in Folge Abwärtsdruck vor, ausgelöst durch Besorgnis über das Ausmaß der Verstrickung zwischen Trump und Russland.
In Asien schlossen die Börsen überwiegend im negativen Bereich: Japans Nikkei schloss um 1,3 Prozent tiefer, Chinas Shanghai Composite verlor rund 0,5 Prozent.
Auch in Europa leiden die Kurse am zweiten Tag in Folge: Germany's DAX verliert im Morgenhandel rund ein Prozent, FTSE 100 1,5 Prozent.
An der Wall Street deutet Dow 30-Futures einen Verlust von 120 Punkten oder 0,1 Prozent an, S&P 500 fällt um 12 Punkte und Nasdaq 100 um 27 Punkte.
Am Donnerstag werden mehrere Wirtschaftsberichte erwartet, darunter die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung und die Erhebung der Philadelphia Fed, beide um 12:30 Uhr GMT oder 08:30 Uhr ET.
Die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung im Juni sinkt dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com zufolge rapide. Politische Turbulenzen und mehrere schwache Wirtschaftsberichte veranlassten die Anleger, ihre Erwartungen entsprechend zurückzuschrauben.
4. Öl rutscht ab, Anleger wiegen US-Produktion gegen OPEC-Kürzungen ab
Der Ölpreis fällt am Donnerstag wieder. Die Märkte wiegen die steigende Schieferölproduktion in den USA gegen die fortlaufenden Bemühungen der OPEC ab, das globale Überangebot durch Produktionseinschnitte zu reduzieren.
US-Öl steht bei 48,18 $ pro Barrel, ein Abstieg von 90 US-Cents oder 1,8 Prozent. Brent steigt um 97 US-Cents auf 51,24 $.
Am Mittwoch gab die Energy Information Administration bekannt, dass die Rohölbestände in der Woche bis zum 12. Mai um 1,8 Mio. Barrels abgebaut worden sind.
Allerdings blieb der Abbau hinter den Markterwartungen von 2,3 Mio. Barrels zurück und bestärkte damit die allgemeine Ansicht, dass die anhaltende Erholung der US-Schieferölproduktion die Bemühungen der übrigen Produzenten, das weltweite Angebot- und Nachfrageverhältnis auszugleichen, behindert.
5. Pfund steigt zum ersten Mal seit acht Monaten über 1,30 $
Das britische Pfund steigt am Donnerstag zum ersten Mal seit September gegenüber dem Dollar über die 1,30-Marke, gefördert von überraschend starken Einzelhandelsumsatzzahlen aus Großbritannien.
GBP/USD handelt um 0,5 Prozent höher mit 1,3035. Während des Tages erreichte das Paar mit 1,3046 den höchsten Stand seit dem 29. September. Zuvor belegten Daten für April einen Anstieg der Einzelhandelsumsätze um 2,3 Prozent.
Die positiven Daten stehen im Kontrast zu überwiegend schwachen Wirtschaftsberichten in diesem Jahr. Die starke Abwertung des Sterlings im Zuge des Brexit-Referendums trieb die Importkosten nach oben und führte zu einem Anstieg der Inflation.