Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Meldungen zum Marktgeschehen am Freitag, dem 16. Dezember:
1. Gewinnmitnahmen beenden die von Fed geförderte Dollar-Rally
Die Anleger nehmen am Freitag ihre Greenback-Gewinne mit und sorgen für ein Ende der durch die aktuelle Entscheidung der Fed ausgelösten Rally, die die Währung auf den höchsten Stand seit 14 Jahren getrieben hatte.
Die Kaufstimmung gegenüber der amerikanischen Währung lässt etwas nach und ermöglicht es dem Euro, sich von dem niedrigsten Stand seit Januar 2003 zu erholen. Mitglieder der Europäischen Zentralbank und Bundesbank-Präsident Jens Weidmann nahm sich am Freitag die Regierungen der Eurozone vor und erinnerte sie daran, dass konjunkturfördernde Maßnahmen in ihrer Verantwortung und nicht in der der Währungsbehörde der Union lägen.
An einem datenarmen Tag in den USA können sich die Anleger lediglich an den Baugenehmigungen und Baubeginnen im November orientieren.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an einem handelsgewichteten Währungskorb aus sechs anderen Hauptwährungen misst, fällt um 10:58 Uhr GMT um 0,25 Prozent auf 102,89.
2. Aktienkursen weltweit fehlt an dem ruhigen Börsentag die Orientierung
Aktienkurse weltweit verlaufen am Freitag uneinheitlich und ohne einen ausgeprägten Trend.
Asien schloss überwiegend tiefer, wobei der chinesische Dow Jones Shanghai im Gewinnbereich schließen und seinen höchsten Wochenverlust in acht Monaten ausgleichen konnte.
Europäische Aktienmärkte verlaufen am Freitag uneinheitlich. Die Anleger verdauen die aktuelle Entscheidung der Federal Reserve Bank und begutachten die endgültigen Inflationsdaten aus der Eurozone. Diese lieferten keine Überraschungen: Headline-Inflation verzeichnete unverändert einen Anstieg von 0,6 Prozent und bei der Kerninflation wurde ein Anstieg von 0,8 Prozent bestätigt.
In den USA deuten die Kurse einen leichten Aufwärtstrend an. Der Börsentag dürfte nur wenige Anhaltspunkte für den weiteren Verlauf liefern. Um 10:58 Uhr GMT oder 05:58 Uhr ET stieg Dow um 39 Punkte oder 0,20 Prozent, S&P 500 um 4 Punkte oder 0,15 Prozent und der Nasdaq 100 um 7 Punkte oder 0,13 Prozent.
3. Gold gleicht Verluste des sechswöchigen Abwärtstrends aus
Goldpreise erholen sich am Freitag von dem in der Vortagessitzung erreichten Zehnmonatstief. Die Gewinne dürften jedoch angesichts der durchgehenden Unterstützung des Greenbacks nach der ersten Zinserhöhung der Fed seit einem Jahr begrenzt bleiben.
Die Anleger nahmen ihre Dollargewinne mit und verschafften dem Edelmetall so eine Atempause. Ein starker US-Dollar drückt für gewöhnlich die Goldpreise, da es die Attraktivität des Metalls als alternativer Vermögenswert mindert. Er lässt auch andere in US-Dollar notierte Rohstoffe im Preis ansteigen, somit werden sie für Investoren, die andere Währungen halten, teurer.
Gold-Futures zur Lieferung im Februar in der Comex-Abteilung der New York Mercantile Exchange stiegen um 10:59 Uhr GMT (05:59 Uhr ET) um 0,58 Prozent auf 1.136,35 $ pro Feinunze und erholen sich damit von dem am Donnerstag erreichten Zehnmonatstief von 1.123,90 $.
4. WTI verbucht einen Wochenverlust
Ölpreise sinken am Freitag am dritten Tag in Folge. WTI verbucht einen Wochenverlust von über einem Prozent.
Obwohl Goldman Sachs am Freitag seine Prognosen in Bezug auf Rohöl für das zweite Quartal angehoben hatte, sieht auch die Bank kurzfristig nur einen begrenzten Aufwärtstrend, bis die geplanten Produktionskürzungen der großen Ölproduzenten Mitte oder Ende Januar bestätigt werden können.
Die Anleger warten ebenfalls auf die Daten von Baker Hughes zu der Anzahl der in der vergangenen Woche aktiven Ölförderungsplattformen in den USA. Die letzte Zählung hielt den sechsten aufeinander folgenden Anstieg der Plattformen von 477 auf 498 fest.
Rohöl-Futures fielen um 11:00 Uhr GMT oder 06:00 Uhr ET um 0,59 Prozent auf 50,60 $. Brent verlor 0,30 Prozent und fiel auf 53,86 $.
5. 2017 könnte Japan aus seinem Dornröschenschlaf erwachen
Japan steht am Freitag im Mittelpunkt der Börsensitzung. Einer Mitteilung von Bank of America-Merrill Lynch zufolge könnte Japan 2017 die von Deflation, sinkenden Einkommen und rückläufiger Produktivität geprägten letzten zwanzig Jahre hinter sich lassen.
Daneben zitierte Reuters BoJ nahestehende Quellen, denen zufolge die Zentralbank es in Betracht zieht, 2017 zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt die Geldpolitik wieder zu straffen.
„Der Fokus für die BoJ könnte im kommenden Jahr weniger darauf liegen, ob die Politik noch weiter gelockert, sondern vielmehr darauf, ob die Renditevorgabe angehoben werden soll,“ so eine der zitierten Quellen. Eine geringfügige Zinsanhebung könne im nächsten Jahr nicht ausgeschlossen werden.