Hier sind die fünf wichtigsten Meldungen zum Marktgeschehen am Freitag, dem 27. Mai:
1. Yellen könnte ein erstes Signal zur Anhebung der Zinsen geben
Fed-Vorsitzende Janet Yellen spricht am Freitag zum ersten Mal seit der Veröffentlichung des hawkishen Sitzungsprotokolls, der die Märkte erschüttert und eine Neuausrichtung der Erwartungen in Bezug auf die Zinsanhebung ausgelöst hatte.
Fed Funds-Futures rechnen eine 26-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung im Juni ein. Die Chancen für Juli werden mit 56 Prozent bewertet.
Yellen könnte diese Gelegenheit nutzen, um einen Einblick in ihre Perspektive auf das zukünftige Tempo der Zinsanhebungen zu geben. Die Fed-Chefin könnte ihre üblicherweise zurückhaltende Haltung aufgeben und dem hawkishen Ton einiger ihrer Beamten folgen.
Allerdings besteht Verwirrung über den Zeitpunkt ihres Auftritts im Kalender der Fed, wo der Termin um 17:15 Uhr GMT oder 13:15 Uhr ET vermerkt ist. Im Veranstaltungskalender von Harvard, wo Yellen auftritt, wurden jedoch 16:30 Uhr GMT oder 12:30 Uhr ET vermerkt.
2. Überangebot bringt Ölpreise wieder unter die 50-$-Marke
Ölpreise gehen am Freitag wieder zurück und bewegen sich weg von der psychologisch wichtigen 50-$-Marke. Die Händler befürchten, dass höhere Preise zu einer erneuten Ausweitung der Ölförderung führen könnten, die wiederum das Überangebot erhöhen würde.
Die Anleger warten auf die Plattform-Zählung von Baker Hughes. In der vergangenen Woche blieb die Anzahl nach achtwöchiger rückläufiger Entwicklung unverändert.
Rohöl-Futures fielen um 09:51 Uhr GMT oder 05:51 Uhr ET um 0,91 Prozent auf 49,03 $. Brent verlor 1,17 Prozent und fiel auf 49,01 $.
3. BIP-Daten stehen bevor
Aus den USA sind heute kaum Wirtschaftsdaten zu erwarten, die Marktteilnehmer konzentrieren sich auf die zweite Einschätzung zum Bruttoinlandsprodukt (GDP) für das erste Quartal. Die Erwartungen für das Wirtschaftswachstum in den USA in den drei Monaten des Jahres gehen von einer Revision des Werts von 0,5 auf 0,9 Prozent aus.
Ebenfalls erwartet werden überarbeitete Daten der Universität von Michigan zu ihrem Index für Verbraucherstimmung für Mai. Die Prognosen gehen von einer Revision des Werts von 95,8 auf 95,4 aus.
4. G7-Führungskräfte erklären globales Wirtschaftswachstum zur „dringenden Priorität“
Nach Abschluss des G7-Gipfels bestätigten die teilnehmenden Vertreter ihr Engagement und den Einsatz „aller politischen Werkzeuge“, um die Nachfrage zu fördern und zur Wiederherstellung des weltweiten Wirtschaftswachstums beizutragen.
Auch zum Brexit hatten die G7-Teilnehmer etwas zu sagen: „Eine Entscheidung zum Austritt würde den Trend zu engeren Handels- und Investitionsbeziehungen, und damit zu den dadurch geschaffenen Arbeitsplätzen umkehren und stellt ein weiteres Risiko für das Wirtschaftswachstum dar.“
5. Europäische Aktienkurse bewegen sich zögerlich vor der Rede Janet Yellens
An den Börsen weltweit herrscht Zurückhaltung. Die Anleger warten die im Laufe des Tages bevorstehende Rede Janet Yellens. Darüber hinaus bleiben die Börsen sowohl in Großbritannien als auch in den USA aufgrund eines Feiertages geschlossen.
Aktien an den asiatischen Börsen handeln uneinheitlich: Kurse in China rutschten ab, Japan und Australien bewegten sich dagegen nach oben.
Der Handel an den europäischen Börsen verlief ebenfalls sprunghaft, nach einer Eröffnung im negativen Bereich konnten jedoch die meisten Indizes zulegen. Um 09:53 Uhr GMT oder 05:53 Uhr ET stieg Euro Stoxx 50 um 0,23 Prozent, der DAX um 0,11 Prozent und CAC 100 um 0,05 Prozent. FTSE 100 lag um 0,12 Prozent niedriger.
Aktienmärkte in den USA muten verhalten optimistisch an. Dow Jones Industrial Average deutet einen Gewinn von 0,12 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,12 Prozent zulegen. Bei Nasdaq 100 wird ein Anstieg von 0,24 Prozent erwartet.