(Neu: Aktien rutschen mit dem Markt ins Minus, Berenberg)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Auf den zweiten Blick haben sich die Anleger doch enttäuscht von den Quartalszahlen des Darmstädter Pharma- und Chemiekonzerns Merck ETR:MRK gezeigt. Zwar war ein kräftiger Ergebnisanstieg bei den Anlegern zunächst gut angekommen. Doch bereinigt um positive Einmaleffekte hätten die Ergebnisse lediglich im Rahmen der Erwartungen gelegen, schrieb Alistair Campbell von der Privatbank Berenberg. Zudem weckte der Ausblick bei Börsianern keine Begeisterung. Die Aktien rutschten nach einem freundlichen Auftakt mit dem Gesamtmarkt ins Minus und gaben zuletzt um 0,69 Prozent auf 122,60 Euro nach. Der Dax (ETR:DAX) stand nach dem erstmaligen Sprung über die Marke von 9800 Punkten am Morgen zuletzt minimal im Minus.
Zu dem Gewinnwachstum bei Merck trugen vor allem die dynamische Nachfrage aus den Schwellenländern und geringere Kosten für den Unternehmensumbau bei. Das gute Umsatzwachstum ohne Zukäufe aller Sparten habe die negativen Währungseffekte und die niedrigeren Lizenzgebühren aus dem Pharmageschäft wettgemacht, schrieb Analyst Peter Spengler von der DZ Bank. Berenberg-Analyst Campbell merkte jedoch an, dass die Vertriebskosten von einmaligen positiven Effekten wie niedrigeren Prozesskosten, Gewinnen aus Absicherungsgeschäften und einer Neubewertung der Forderungen profitiert hätten.
ANALYST: 'AUSBLICK WENIG INSPIRIEREND'
Nach der erfolgreichen Übernahme der früheren Hoechst-Tochter AZ Electronic passte Merck-Chef Karl-Ludwig Kley die Erwartungen für 2014 an. Er rechnet nun mit "einem moderaten Anstieg" der Umsatzerlöse und des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen vor Sondereinflüssen. Bisher war nur das Vorjahresniveau in Aussicht gestellt worden. Das neue Ziel sehe auf den ersten Blick zwar nicht allzu schlecht aus, schrieb Analyst Daniel Wendorf von der Commerzbank. Der aktualisierte Ausblick sei anderseits jedoch auch wenig inspirierend.br