FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Leidenszeit der Siltronic-Aktionäre (XETRA:WAFGn) geht weiter. Weil der Ausblick des Halbleiterherstellers die Anleger am Donnerstag enttäuscht hatte, sackten die Papiere am Ende des schwachen TecDax (TecDAX) um 5,88 Prozent auf 16,80 Euro ab.
Dabei hatten die Aktien der Wacker-Chemie-Tochter (XETRA:WCHG) noch im Juni mit einem ersten Kurs von 31,50 Euro ihr Börsendebüt gefeiert. Das freundliche Kapitalmarktumfeld im Sommer letzten Jahres hatte den Anteilsscheinen dann im Juli ein Rekordhoch von 36,72 Euro beschert, bevor es mit den Kursen peu a peu nach unten ging. Im Februar erreichten die Papiere dann ihren bisherigen Tiefststand bei 12,175 Euro, bevor sie sich wieder etwas berappelten.
Am Donnerstag nun stieß den Anlegern sauer auf, dass Siltronic trotz eines leichten Umsatzwachstums im ersten Quartal seine Erwartungen für das Gesamtjahr etwas gedämpft hatte. Unternehmenschef Christoph von Plotho sah für das zweite Quartal keine Belebung der Nachfrage. Siltronic leidet weiter unter einer schwachen Nachfrage nach Smartphones, Tablets und PCs.
Analyst Thomas Becker von der Commerzbank bezeichnete den Unternehmensausblick als schwach. Immerhin sei die gute Nachricht, dass Siltronic für das zweite Quartal zumindest eine stabile Umsatzentwicklung erwarte, obwohl sich der Smartphone-Markt im ersten Halbjahr eintrüben dürfte.
Die schwache Nachfrage aus der Halbleiterbranche habe sich im ersten Quartal auch in sinkenden Waferpreisen niedergeschlagen, betonte Analyst Oliver Schwarz von Warburg Research. Dadurch sei das Ergebnis vor Zinsen und Steuern überraschend ins Minus gerutscht. Wafer sind kreisrunde Schablonen meist aus Silizium, aus denen Computerchips und andere elektronische Bauteile hergestellt werden.