FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt ist am Donnerstag durch Feiertagslethargie geprägt gewesen. Der Dax ETR:DAX bewegte sich an Christi Himmelfahrt überwiegend knapp im Minus und stand zuletzt bei 9932,37 Punkten um 0,07 Prozent tiefer. Selbst die Tatsache, dass die US-Wirtschaft im ersten Quartal 2014 erstmals seit drei Jahren geschrumpft ist, beeindruckte die Marktteilnehmer nicht. Sie warten stattdessen nach wie vor darauf, ob und wann dem Dax der Sprung über die 10 000 Punkte-Marke gelingt. Der MDax ETR:MDAX trat mit einem Abschlag von 0,05 Prozent auf 16 905,90 Punkte mehr oder weniger auf der Stelle. Dem TecDax ETR:TDXP gelang die Kehrtwende: Er notierte um 0,20 Prozent höher bei 1294,36 Punkten. Der EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) blieb mit 0,16 Prozent in der Verlustzone.
In den USA lag die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 1,0 Prozent tiefer als im Schlussquartal 2013, wie das Handelsministerium am Donnerstag in einer zweiten Schätzung mitgeteilt hatte. Ende April hatte das Ministerium noch ein Wachstum von 0,1 Prozent, also knapp über Stagnation, ermittelt. Bankvolkswirte hatten wegen des ungewöhnlich kalten Winters mit einem Wachstumseinbruch gerechnet. Allerdings wurde nur ein halb so starker Rückgang um 0,5 Prozent erwartet.
ANALYSTENKOMMENTARE BEWEGEN
Die Feiertagsruhe spiegelte sich auch beim Blick auf die Einzelwerte wider. Kursrelevante Nachrichten gab es kaum. Im Dax stachen die Anteilsscheine der Commerzbank (ETR:CBK) mit einem Minus von annähernd drei Prozent hervor, nachdem Exane BNP die Titel abgestuft hatte. Analyst Guillaume Tiberghien verwies auf Aussagen der Bank, wonach niedrigere Zinsen ihre Erträge belasten würden. Zudem sei das Risiko einer Kapitalerhöhung gestiegen, so der Experte. Bayer-Titel (ETR:BAYN) hielten sich dagegen nach einer Kurszielerhöhung durch die Deutsche Bank unter den Dax-Favoriten.
Die T-Aktien (ETR:DTE) verteuerten sich zuletzt um gut ein halbes Prozent. Ein Händler verwies auf einen Medienbericht, wonach sich hochrangige Manager des deutschen Telekomkonzerns und dessen US-Mobilfunksparte Mitte Mai mit dem Sprint-Mehrheitseigner Softbank (SQ1:STK) (ETR:SFT) getroffen hätten. Dabei hätten die Bonner einem möglichen Übernahmeangebot des drittgrößten US-Mobilfunkers Sprint NYS:S für T-Mobile US positiv gegenübergestanden. Zuletzt hatten sich die Hinweise auf eine mögliche Offerte von Sprint verdichtet. Ein Problem ist allerdings die Unsicherheit über die mögliche Reaktion der Wettbewerbshüter.
---Von Henrietta Rumberger, dpa-AFX---