WIEN (dpa-AFX) - Nach einem festen Wochenauftakt hat die Wiener Börse den Handel am Dienstag wieder mit Kursverlusten beendet. Der ATX (ATX) fiel 1,07 Prozent auf 2298,69 Punkte. Europaweit kamen die Märkte am Dienstag wieder etwas zurück, nachdem sie zum Wochenstart noch von der erneut gelockerten Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) profitiert hatten.
Zurückhaltung vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch bestimmte die Stimmung am Markt, auch wenn nicht mit einer weiteren Erhöhung des Leitzinses gerechnet wird. Allerdings erhoffen sich die Investoren Signale hinsichtlich des weiteren Zinspfades der Fed in diesem Jahr. Einer Anhebung des Leitzinses im Juni wird mittlerweile wieder eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit beigemessen als noch vor wenigen Wochen. Auch die wieder fallenden Ölpreise trübten die Stimmung unter den Investoren. Erneut aufgeflammte Sorgen um das Rohöl-Überangebot drückten die Kurse für Brent und WTI und in Folge auch Ölaktien europaweit am Dienstag klar ins Minus. Die heimischen Ölwerte schlossen sich dem negativen Trend an: Schoeller-Bleckmann Oilfield (EAV:SBO) (SBO) verloren 3,80 Prozent auf 52,85 Euro und rutschten damit ans Ende der Kurstafel ab. OMV (EAV:OMV) (FSE:OMV) büßten 1,58 Prozent auf 24,65 Euro ein. Auch Voestalpine (FSE:VAS) (EAV:VOE) verloren klare 2,14 Prozent auf 29,20 Euro und schlossen damit im Einklang mit dem schwachen europäischen Branchenumfeld, das im Zuge sinkender Metallpreise und enttäuschender Zahlen des britischen Minenkonzerns Antofagasta (ISE:LON:ANTO) klar unter Druck geriet. Am oberen Ende der Wiener Kursliste sammelten sich dagegen Bauwerte. Porr stiegen um 1,53 Prozent auf 26,50 Euro, Wienerberger gewannen 0,97 Prozent auf 17,15 Euro und Strabag zogen mit plus 3,13 Prozent auf 24,75 Euro an die Spitze der Kurstafel. Mit Zahlen rückten in der Früh Mayr-Melnhof (EAV:MMK) (FSE:MYM) in den Blickpunkt. Der Kartonhersteller hat 2015 mehr verdient. Das operative Ergebnis (Ebit) wurde um 10,9 Prozent auf 199,9 Millionen Euro gesteigert, der Jahresüberschuss wuchs um 8,0 Prozent auf 142,1 Millionen Euro. Darüber hinaus soll die Ausschüttung, von der ein Teil (1,60 Euro/Aktie) schon als Zwischendividende ausgezahlt wurde, von 2,60 auf 2,80 Euro je Aktie erhöht werden.