Investing.com - An den europäischen Aktienmärkten ging es am Montag zu Handelsauftakt bergab, da das politische Chaos in Deutschland die Stimmung am Markt gedrückt hat. Daneben warten die Investoren auf eine Rede vom Präsidenten der Europäischen Zentralbank Mario Draghi.
Der EURO STOXX 50 fiel um 0,18%, der französische CAC 40 rutschte um 0,15% ab, während der Dax 30 bis 09:35 MEZ 0,30% abgab.
Die Investoren blieben vorsichtig, nachdem die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel mitgeteilt hatte, dass die Koalitionsverhandlungen zur Regierungsbildung gescheitert sind, was Sorgen aufkommen ließ, dass Neuwahlen kommen könnten.
Die Liberalen von der FDP hatten am Sonntag überraschend die Verhandlungen abgebrochen und Merkels CDU, sowie die Grünen ohne Koalitionsabkommen sitzen gelassen. Sollte keine neue Regierung zustande kommen, könnte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Neuwahlen ansetzen.
Finanzaktien lagen überwiegend im Minus. Die französischen Institute BNP Paribas (PA:BNPP) und Societé Generale (PA:SOGN) rutschten um respektive 0,08% und 0,23% ab, während Anteile der Commerzbank (DE:CBKG) und der Deutschen Bank (DE:DBKGn) jeweils 0,16% und 0,95% an Wert verloren.
Unter den Kreditinstituten im Mittelmeerraum verbilligte sich die italienische Intesa Sanpaolo (MI:ISP) um 0,08%, während die spanischen Banken Banco Santander (MC:SAN) und BBVA (MC:BBVA) um 0,02% und 0,21% gefallen sind.
Die Aktie der RWE AG (DE:RWEG) schnellte allerdings um 3,57% nach oben, nachdem es Berichte gegeben hatte, dass der deutsche Versorger seinen 16,8 Mrd Euro schweren Anteil am Privatkundengeschäft Innogy abbauen könnte, möglicherweise in einem Deal mit der italienischen Enel (MI:ENEI).
Letzte Woche hatte das Unternehmen noch gesagt, es gäbe keine Notwendigkeit seinen 76,8% Anteil zu verkaufen.
Prosiebensat 1 Media AG (DE:PSMGn) war mit einem Plus von 1,32% ebenfalls unter den Gewinnern, nachdem Vorstandschef Thomas Ebeling bekanntgegeben hatte, er werde den Fernsehsender im Februar 2018 verlassen.
In London rutschte der FTSE 100 um 0,35% ab, nach unten gezogen von J Sainsbury PLC (LON:SBRY), deren Aktie um 1,89% im Minus lag. Auf den Fersen folgte 3I Group (LON:III) mit einem Verlust von 1,73%.
Der im Index stark gewichtete Bergbausektor trug zu den Verlusten bei. Rio Tinto (LON:RIO) fiel um 0,77% und BHP Billiton (LON:BLT) verlor 0,99% an Wert, während Konkurrent Glencore (LON:GLEN) um 0,89% zurückfiel.
Finanztitel lagen ebenfalls zumeist im Minus. Lloyds Banking (LON:LLOY) verbilligte sich um 0,20% und HSBC Holdings (LON:HSBA) gab 0,63% ab, während die Royal Bank of Scotland (LON:RBS) um 0,77% fiel. Die Aktie von Barclays (LON:BARC) entwickelte sich hingegeben besser als der Markt und legte um 0,32% zu.
EasyJet PLC (LON:EZJ) war mit einem Kursplus von 1,09% unter den besten Werten im Index. Die Luftlinie hatte in der vergangenen Woche Schlagzeilen gemacht, als sie einen weiteren Rückgang des Gewinns melden musste und eine Abfindung von 5 Mio Pfund für die scheidende Vorstandsvorsitzende Carolyn McCall bekanntgegeben hatte.
Sky Plc (LON:SKYB) setzte seinen Anstieg in der zweiten Handelssitzung in Folge fort, nachdem es Ende letzter Woche Berichte gegeben hatte, dass Comcast (NASDAQ:CMCSA) und Verizon sich zusammengetan haben, um 21st Century Fox. Das Filmstudio hält einen 39 prozentigen Anteil an dem britischen Unternehmen.
Für die US-Aktienmärkte zeichnet sich eine Handelseröffnung mit leichten Verlusten ab. Der Dow Jones Industrial Average Futures fiel um 0,17%, der S&P 500 Futures sank um 0,18%, während der Nasdaq 100 Futures um 0,19% abrutschte.