Tokio (Reuters) - Die Aktienmärkte in Fernost haben vor Sitzungen der Notenbanken in den USA und Japan am Dienstag überwiegend nachgegeben.
Anleger seien in Deckung gegangen und machten nach den jüngsten Gewinnen den zweiten Tag in dieser Woche Kasse, sagten Händler. In Tokio verlor der Leitindex Nikkei 0,49 Prozent auf 17.353 Punkte. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans lag rund 0,5 Prozent im Minus. Auch die Vorgaben aus den USA waren negativ.
"Wegen der anstehenden Zentralbank-Entscheidungen sind die Anleger in die Defensive gegangen", sagte Analyst Andrew Meredith vom Broker Tyton Capital Advisors. Die US-Notenbank Fed entscheidet am Mittwoch über ihre weitere Geldpolitik. Wegen der schwachen Wirtschaftsdaten rechnen die meisten Beobachter nicht mit einer Zinsanhebung. Mit Spannung wird jedoch auf Hinweise gewartet, ob dieser Schritt im Juni anstehen könnte. Die Entscheidung der Bank of Japan steht am Donnerstag an. Hier könnten deutlich expansivere Schritte beschlossen werden.
An der Börse in Tokio sorgte der Anstieg des Yen für weitere negative Impulse. Insbesondere Exportwerte waren betroffen. Bei den Einzelwerten standen Mitsubishi-Aktien im Fokus. Die Papiere brachen erneut mehr als neun Prozent ein. Die Zeitung "Nikkei" hatte berichtet, der japanische Autobauer habe seit den 1990er Jahren Verbrauchstests eingesetzt, die gegen japanische Vorschriften verstießen. Dies könnte Dutzende Modelle betreffen. Mitsubishi hatte vergangenen Woche eingeräumt, bei vier Modellen getrickst zu haben, um einen niedrigeren Benzinverbrauch vorzutäuschen.
Die chinesische Börse in Shanghai sowie der Index der wichtigsten chinesischen Unternehmen in Shanghai und Shenzhen legten etwas zu. Beflügelt wurden sie von den jüngsten Ankündigungen der Regierung, mit einem Zehn-Punkte-Plan das Wachstum anzukurbeln.
Der Euro notierte im fernöstlichen Handel zum Dollar wenig verändert bei 1,1267 Dollar. Zur japanischen Währung gab der Dollar 0,2 Prozent auf 110,95 Yen nach.