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BoE erhöht Zinsen aus Angst vor hoher Inflation

Veröffentlicht am 02.11.2017, 14:34
© Reuters.  BoE-Direktor Carney nennt erneut Brexit als größten Faktor beim Ausblick
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Investing.com - Direktor der Bank of England (BoE) Mark Carney bestand am Donnerstag erneut darauf, dass die britische Währungsbehörde ihre Zinssätze erhöht hatte, weil sie über die Inflationsentwicklung besorgt sei. Es sei an der Zeit, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Daneben nannte er den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union als den größten Unsicherheitsfaktor für den Wirtschaftsausblick.

Nachdem die BoE ihren Referenzzinssatz zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt von dem Rekordtief von 0,25 auf 0,50 Prozent angehoben hatte, wies Carney darauf hin, dass die Inflation im September bei drei Prozent gelegen hatte und im vergangenen Monat wahrscheinlich noch weiter angestiegen ist.

BoE ist besorgt über die Inflationsentwicklung

„Es ist nicht so sehr der aktuelle Stand, sondern die zukünftige Entwicklung der Inflation, die uns Sorgen macht,“ so Carney während der Pressekonferenz.

Es sei die Aufgabe des Geldpolitischen Ausschusses (Monetary Policy Committee (MPC)), die Inflation wieder auf Linie zu bringen und sie dort zu halten, bis die vorübergehenden Auswirkungen, „vor allem der mit dem Referendum im Zusammenhang stehende Wertverlust des Sterlings, sich verflüchtigt haben“.

„In vielerlei Hinsicht ist die heutige Entscheidung eindeutig: Angesichts der hohen Inflation, zunehmender Auslastung der Kapazitäten und wirtschaftlichen Wachstums über die Höchstgeschwindigkeit hinaus ist es unwahrscheinlich, dass die Inflationsrate ohne Zinsanhebungen wieder an die 2-Prozent-Marke zurückkehrt.“

Die Zeiten seien alles andere als „normal“ und der Brexit werde die Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU, seinem größten Handels- und Investitionspartner, neu definieren.

„Und er wird Konsequenzen für die Zügigkeit von Waren, Dienstleistungen, Menschen, Kapital und die Haushaltseinkommen britischer Bürger haben.“

Der MPC ist der Ansicht, dass der Auslastungsgrad der Wirtschaft zum Zeitpunkt des vorangegangenen Inflationsberichts im August geringer war und das Tempo, zu dem die Wirtschaft wachsen kann, ohne Inflationsdruck zu erzeugen, im Vergleich zu den Normen vor der Krise gesunken ist.

„Die Arbeitslosigkeit liegt auf dem tiefsten Stand seit 42 Jahren, Inflation verläuft über der Vorgabe und das Wirtschaftswachstum über dem neuen, niedrigeren Tempolimit. Die Zeit ist gekommen, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen,“ so Carney. Die Zinsanhebung wird dabei helfen, „die Inflation zurück an die 2-Prozent-Marke zu bringen und gleichzeitig weiter Wirtschafts- und Beschäftigtenwachstum zu unterstützen.“

Anschließend stellte sich Carney den Fragen der Presse. Er wurde gefragt, ob er mit dem Marktausblick ausreichend zufrieden sei, um zwei weitere Anhebungen in den kommenden drei Jahren durchzuführen. Er antwortete, dass „allgemein gesprochen“, dies die BoE in Bezug auf Inflation und Wirtschaftswachstum dorthin bringen würde, wo sie sein möchte.

Zuvor jedoch weigerte er sich, eine eindeutige Aussage zur Höhe der Zinssätze zu machen, bevor die Bank mit der Abwicklung ihres Staatsanleihen-Kaufprogramm beginnen würde.

Brexit als „größter ausschlaggebender Faktor“ für den Ausblick

Für die Zukunft deutete Carney an, dass die BoE weiterhin Beschäftigtenwachstum und wirtschaftliche Aktivität unterstützen werde und dass der „MPC davon ausgeht, dass alle zukünftigen Anhebungen der Zinssätze graduell und begrenzt sein werden“.

Er erwähnte erneut, dass der Brexit der „größte ausschlaggebende Faktor“ für den Ausblick bleibe.

„Die Entscheidung, die Europäische Union zu verlassen, wirkt sich bereits erheblich aus.“

Die Tatsache, dass die Inflation gegenwärtig über dem Ziel liege, ist auf die Auswirkungen des abgewerteten Sterlings auf Importpreise zurückzuführen. Die Unsicherheit in Bezug auf den Brexit wirke sich auf die wirtschaftliche Aktivität im Land aus, die im Gegensatz zum globalen Wirtschaftswachstum zurückgegangen ist.

Die Folgen des Brexits werden mit fortschreitenden Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU offensichtlicher werden.

„Jede Art von Lösung in Bezug auf den Charakter und den Übergang zu den zukünftigen Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU, insofern dies das Verhalten von Haushalten, Geschäften und Teilnehmern am Finanzmarkt betrifft, würde eine Neubewertung des Wirtschaftsausblicks erfordern.“

Nach Carney Rede blieb der Sterling unter Druck, nach der Bekanntgabe der geldpolitischen Entscheidung brach der Kurs ein. GBP/USD liegt bei 1,3112, vor Carneys Auftritt lag das Paar bei 1,3134. EUR/GBP steigt von 0,8876 auf 0,8877 und GBP/JPY fällt von 149,87 auf 149,60.

Im Vergleich dazu lagen die Paare vor dem Zinsentscheid bei 1,3219, 0,8816 und 150,86.

Die Kurse an den europäischen Börsen verlaufen uneinheitlich, die britischen Aktien geben frühere Gewinne ab. Londons FTSE 100 legt 0,59 Prozent zu. Der DJ Euro Stoxx 50 verliert 0,37 Prozent, CAC 40 fällt um 0,18 Prozent und der DAX um 0,11 Prozent.

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