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Börse Frankfurt-News: Keine Vertrauensvorschüsse (Fonds)

Veröffentlicht am 05.06.2012, 16:21
Aktualisiert 05.06.2012, 16:24
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 5. Juni 2012. Während Anleger sich im größeren Stil von europäischen Aktien verabschieden, rückt der Bergbau stärker in den Fokus, insbesondere Goldminen sind wieder gefragt.

Die Verluste an den Aktienbörsen in der vergangenen Woche hinterlassen im Fondshandel ihre Spuren. 'Mit dem Absturz des DAX unter die psychologisch wichtige Marke von 6.000 Zählern haben viele Fondsanleger ihre Positionen entweder aktiv reduziert oder aber es sind Stopp-loss-Orders ausgelöst worden', meldet Frank Wöllnitz von ICF Kursmakler, der von einem regen Handelsaufkommen bei Publikumsfonds spricht. 'Je mehr der DAX einbrach, desto größer war der Abgabedruck.'

Von zunehmender Zurückhaltung der Fondsinvestoren berichtet Lucas Schulte. 'Anleger blieben aufgrund des allgemeinen Marktumfelds vom Handel tendenziell fern', meint der Fondsspezialist der Baader Bank. Die Sorge um die spanischen Banken, ein Rekordhoch beim Krisenbarometer Bund-Future, eine nachgebender Eurokurs und hohe Renditen für die Staatsanleihen der südlichen Euroländer seien Zutaten, für die es keinen Vertrauensvorschuss von Investoren gebe. 'Es bleibt zu hoffen, dass der angestrebte Fiskalpakt von den beteiligten Staaten ernster genommen wird als der Maastricht-Vertrag.'

Gemischtes Bild bei internationaler Ausrichtung

Angesichts schwacher Heimatbörsen blickten Fondsanleger öfter mal über den Tellerrand. 'Portfolios mit internationalen Aktien werden bei uns ausgeglichen gehandelt', bemerkt Schulte. Anleger trennten sich tendenziell zum Beispiel vom DWS Top Dividende (WKN 984811) und vom Lingohr Systematic LBB Invest (WKN 977479). Beim Carmignac Patrimoine (WKN A0PGS3) hingegen stünden Käufe im Vordergrund. Seit Jahresbeginn weist der Fonds eine Performance von 6,85 Prozent aus und investiert derzeit zu rund 40 Prozent in Aktien, 25 Prozent in Unternehmensanleihen und knapp 15 Prozent in Staatsanleihen. Überwiegend ins Depot legten Anleger sich zudem den Aktienfonds M&G Global Dividend Fund (WKN A0Q349), der Dividendenrenditen oberhalb des Marktdurchschnitts anstrebt.

Anleger erwärmen sich Wöllnitz zufolge zudem für den internationalen Agrarsektor. Vermehrt gekauft werde beispielsweise der DWS Invest Global Agribusiness (WKN DWS0BU). Trennungsgelüste demonstrierten sie beim Morgan Stanley Global Brands Fund (WKN 579993), der sein Engagement auf immaterielle Werte wie etwa bekannte Markennamen fokussiert. Ebenfalls überwiegend auf der Abgabenseite befinde sich der sonst so beliebte Carmignac Patrimoine (WKN A0DPW0).

Europäische Aktienportfolios lieber nicht

Deutsche und europäische Aktien können derzeit kaum punkten. 'Viele Stopp-loss-Orders wurden in diesem Segment automatisch aktiviert', registriert Schulte. Auf der Abgabenliste befinde sich zum Beispiel der DWS German Equities (WKN 847428) oder der UniDeutschland (WKN 975011). Bei europäisch ausgerichteten Aktienportfolios wie dem Fidelity Funds - European Growth Fund (WKN 973270) spricht die Baader Bank ebenfalls von einem Verkaufsüberhang. Eine Ausnahme bilde der DWS Deutschland (WKN 849096), der unterm Strich gekauft worden sei.

Kaum Aufmerksamkeit für aisatische Aktien

Fonds mit asiatischem Fokus stehen Anleger eher zurückhaltend gegenüber, wie Schulte beobachtet. 'Wenn gehandelt wird, dann überwiegen die Abflüsse.' Von den Verkäufen betroffen seien beispielsweise der Baring Hong Kong China Fund (WKN 933583) und der DWS Top 50 Asien (WKN 976976).

Wöllnitz verbucht zudem deutliche Abgaben etwa für den HSBC GIF Indian Equity (WKN 974873). Aktien aus den Schwellenländern beispielsweise im Aberdeen Global Emerging Markets Equity Fund (WKN 769088) kommen bei Fondsinvestoren indes gut an, sie werden überwiegend gekauft.

Goldminen gefragt

Die jüngste Erholung beim Goldpreis wirkt sich positiv auf den Handel mit Goldminenfonds aus, wie Schulte registriert. Das gelbe Metall scheine wieder stärker die Rolle als Sicherheitswährung wahrzunehmen. Entgegen dem Trend an den Rohstoff- und Aktienmärkten legte der Goldpreis am vergangenen Freitag um fast 85 US-Dollar auf ein Monatshoch von 1.630 US-Dollar pro Feinunze zu und notiert derzeit bei 1.618 US-Dollar. In Euro gerechnet verteuerte sich Gold bedingt durch den anhaltend starken US-Dollar noch stärker auf ein Dreimonatshoch von zwischenzeitlich 1.310 Euro pro Feinunze. Nutznießer im Fondssektor sei beispielsweise der Earth Gold Fund (WKN A0Q2SD), für den die Baader Bank unterm Strich einen Nachfrageüberhang verbucht. Im BGF Gold World Fund (WKN 974119) überwögen die Abgaben. Auch von marktbreiteren Fonds wie dem BGF World Mining Fund (WKN 986932), der zu mindestens 70 Prozent in Aktienwerte von Bergbau- und Metallgesellschaften anlegt, verabschiedeten sich Investoren mehrheitlich.

Von viel Bewegung auf der Kaufseite spricht Wöllnitz bei Fonds wie dem Stabilitas Pacific Gold & Metals (WKN A0ML6U) und dem Stabilitas Gold & Resourcen (WKN A0F6BP), die ihren Fokus auf Aktien von Gesellschaften legen, die mit der Gewinnung, Verarbeitung und Vermarktung von Gold aktiv sind. 'Beide Fonds sind seit einiger Zeit immer mal wieder gesucht.'

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© 5. Juni 2012/Iris Merker

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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