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Börse Frankfurt-News: US-Markt zieht Europa davon (Auslandsaktien)

Veröffentlicht am 28.04.2016, 15:05
© Reuters.  Börse Frankfurt-News: US-Markt zieht Europa davon (Auslandsaktien)
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 28. April 2016. Die US-Börsen haben seit Jahresanfang den europäischen Börsen den Rang abgelaufen, an der Entwicklung der Unternehmensgewinne liegt das nicht.

Entgegen den Prognosen vieler Analysten: Während Euro Stoxx 50 und DAX immer noch unter den Schlusskursen von 2015 liegen, kommen die großen US-Indizes für dieses Jahr auf ein klares Plus. So ist der Dow Jones von 17.604 Punkten per Ende Dezember auf zuletzt 18.042 Punkte geklettert.

Vorhergesagt hatten viele Analysten in Erwartung steigender US-Zinsen und eines starken US-Dollars eine schwächere Entwicklung in den USA. "Was die US-Leitzinsen angeht, wird jetzt aber nur noch mit moderaten Zinsschritten gerechnet", erklärt Walter Vorhauser von Oddo Seydler. Der Euro hat daher in diesem Jahr aufgewertet, von 1,08 US-Dollar per Ende Dezember 2015 auf aktuell 1,14 US-Dollar. Der schwächere Greenback hilft exportierenden US-Unternehmen. "Unterstützung für den US-Aktienmarkt bieten auch die gestiegenen Rohstoffpreise, die die Kurse der Ölunternehmen gestärkt haben", ergänzt Vorhauser.

Facebook glänzt, Apple enttäuscht

Allein mit Unternehmenszahlen kann die Outperformance nicht begründet werden, denn die fallen durchaus gemischt aus. Für die noch laufende Bilanzsaison zum ersten Quartal kalkulieren Analysten mit einem Rückgang der S&P-Unternehmensgewinne um knapp 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während Facebook (WKN A1JWVX) mit den am gestrigen Mittwoch veröffentlichten Zahlen die ohnehin bereits hohen Erwartungen noch toppen konnte, sorgte Apple (WKN 865985) für lange Gesichter, der Kurs der Aktie fiel weiter und liegt mit aktuell 85,80 Euro weit unter dem Hoch von 123 Euro aus dem vergangenen Jahr. Noch dramatischer sieht die Kursentwicklung von Twitter (WKN A1W6XZ) aus, dessen Zahlen abermals unter den Erwartungen lagen. Der Google-Mutterkonzern Alphabet konnte zwar Umsatz und Gewinn deutlich steigern, hat die hochgesteckten Hoffnungen der Anleger aber nicht getroffen, der Kurs (WKN A14Y6F) gab nach.

Kursgewinne durch Dollar-Schwäche dahin

Sowohl die Bank of New York Mellon (NYSE:BK) (WKN A0MVK8), als auch der Sportartikelhersteller Under Armour (WKN A0HL4V) und General Motors (NYSE:GM) (WKN A0C0CM) konnten über den Erwartungen liegende Quartalzahlen vorlegen, wie Roland Stadler von der Baader Bank berichtet - Kursgewinne in diesem Jahr wurden für Euro-Anleger aber durch den schwächeren US-Dollar wieder aufgefressen.

Extrem gut gelaufen - auch in Euro - ist hingegen die Aktie des Kabelkonzerns Time Warner Cable: Bereits zwischen 2010 und 2015 hatte sich der Kurs an der Börse Frankfurt (WKN A0RGAZ) fast versechsfacht, dieses Jahr kletterte die Notierung weiter von 171 auf 183 Euro. "Zuletzt hat die Zustimmung des US-Justizministeriums und der Kartellbehörde FCC zur Übernahme von Time Warner Cable durch den kleineren Rivalen Charter Communications für Rückenwind gesorgt", stellt Vorhauser fest. "Mit dem Zukauf entsteht ein Riese auf dem US-Kommunikationsmarkt mit großer Verhandlungsmacht für die Gespräche mit TV-Sendern und Fernsehstudios."

Wende bei Biogen und Intel?

Zu den Verlierern in diesem Jahr gehört der einstige Überflieger Biogen Idec. Die Aktie hatte sich zwischen 2010 und Frühling 2015 mehr als verzehnfacht, wegen Problemen beim Umsatzträger Tecfidera, einem Multiple Sklerose-Medikament, ging es danach aber rasant nach unten. "Die Umsätze von Biogen fielen im ersten Quartal zwar um 7 Prozent, der Gewinn stieg wegen Kosteneinsparungen aber um 17 Prozent. Damit wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen", meldet Vorhauser. Nach dem Tief bei unter 217 Euro im März notiert die Aktie (WKN 789617) jetzt wieder bei 245 Euro.

Ebenfalls im Umbruch befindet sich der weltweit größte Chipkonzern Intel, der unter der Schwäche des PC-Geschäfts leidet, vergangene Woche wurden radikale Stellungsstreichungen bekannt gegeben. "Positiv ist die Neuorientierung in Richtung Cloud Computing und Internet der Dinge", bemerkt Vorhauser. Auch Intel lag mit den Zahlen zum ersten Quartal über den Prognosen. Die Aktie (WKN 855681) wird aktuell zu knapp 28 Euro gehandelt nach unter 25 Euro im Februar, per Jahresende 2015 waren es allerdings noch über 32 Euro.

Aktienrückkäufe als Auslöser

Schwächerer US-Dollar, Erholung der Rohstoffkonzerne ¬- das sind wohl die Gründe für die Outperformance der US-Titel. Robert Halver von der Baader Bank nennt noch ein weiteres Argument: "Die USA sind von den aktuellen geopolitischen Krisenfaktoren schon geographisch weniger betroffen", stellt Halver mit Blick auf die Flüchtlingskrise, den IS-Terror und auch den eventuellen Austritt Großbritanniens aus der EU fest.

"Nach Ansicht einiger Analysten sind vor allem Aktienrückkäufe für den Anstieg am US-Aktienmarkt verantwortlich", berichtet unterdessen Stadler. "Laut David Kostin von Goldman Sachs sind Rückkäufe von Unternehmen die Hauptquelle der Nachfrage nach US-amerikanischen Aktien." Goldman schätze, dass die im Aktienindex S&P 500 abgebildeten Unternehmen in diesem Jahr für insgesamt 600 Milliarden US-Dollar eigene Aktien zurückkaufen würden, das wären 7 Prozent mehr als im vergangenen Jahr.

Geldpolitik entscheidend

Was die weitere Entwicklung angeht, könnten auch die US-Wahlen eine Rolle spielen. Im Vergleich zu anderen US-Wahlkämpfen sei das Thema aber diesmal nicht so wichtig, meint Vorhauser, "vielleicht, weil die beiden wahrscheinlichen Kandidaten als wirtschaftsfreundlich gelten". Somit hängt viel an der US-Notenbank.

Die hat am gestrigen Mittwoch den Leitzins unverändert gelassen, aber die Tür für eine geldpolitische Straffung offen gehalten. Störfeuer von außen waren kein Thema mehr, zudem wiesen die Notenbanker darauf hin, dass sich die Situation am Arbeitsmarkt trotz der jüngsten Konjunkturabkühlung weiter verbessert hat. Am Markt wird überwiegend davon ausgegangen, dass die Notenbank die Zinsen dieses Jahr noch bis zu zwei Mal anhebt.

von: Anna-Maria Borse© 28. April 2016 - Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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