Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Montag, dem 5. März wissen sollte:
1. Italienische Wahlen ohne klaren Gewinner
Die Parlamentswahlen in Italien haben keinen klaren Gewinner hervorgebracht, womit keine politische Gruppierung im Parlament eine Mehrheit hat, als rechtsnationale, euroskeptische und gegen das Establishment gerichtete Parteien gute Ergebnisse einfuhren.
Mit Zweidritteln der Stimmen am Montagmorgen ausgezählt, gab es keine Partei oder Block, der genug Stimmen auf sich vereinigen konnte, um mit einer Parlamentsmehrheit allein zu regieren, was zu einer längeren Periode politischer Instabilität und Spannungen in der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone führen könnte.
Die gegen die etablierten Parteien stehende 5-Sterne-Bewegung schnitt sehr gut ab und dürfte mit einigem Abstand die größte Einzelpartei werden, was die anhaltende Präsenz populistischer Parteien in der europäischen Politik unterstreicht.
Der Mitte-Rechts-Block aus der Partei des früheren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi Forza Italia, der rechtspopulistischen Liga Nord und den Brüdern Italiens dürfte die meisten Sitze gewinnen, aber um einiges hinter einer Mehrheit zurückbleiben. Aber in einer bitteren persönlichen Niederlage für den Milliardär und Medienmogul wurde seine Partei Forza Italia von der rechten, einwanderungsfeindlichen Liga überholt.
Der italienische FTSE MIB Index stand zuletzt lediglich 0,7% tiefer, nachdem er zunächst zu Handelsbeginn um fast 2,5% auf ein Halbjahrestief abgesackt war.
Der Euro lag 0,1% höher auf 1,2331 und machte damit alle seine Verluste wieder wett, nachdem er zunächst auf ein Sitzungstief von 1,2155 gefallen war. Gegenüber dem Yen lag er unverändert auf 130,25, nachdem er ein Tagestief von 129,36 erreichte, seinem niedrigste Kurs seit Ende August.
2. Trumps Zölle dominieren letzten Tag der NAFTA Gespräche
Minister der Vereinigten Staaten, Kanadas und Mexikos treffen sich heute in Mexiko City, um die jüngste Runde der NAFTA Gespräche abzuschließen, wobei die Sitzung von den Vorschlägen von Präsident Donald Trump von hohe Einfuhrzöllen auf Stahl und Aluminium überschattet wird.
Es wird damit gerechnet, dass Trump die Zölle – 25% auf Stahl und 10% auf Aluminium - in dieser Woche umsetzen wird, was den US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer, die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland und den mexikanischen Wirtschaftsminister Ildefonso Guajardo in eine schwierige Lage bringen dürfte.
Die Minister aus Mexiko und Kanada dürften wahrscheinlich den Handelsbeauftragten Trumps dazu befragen, ob ihre Länder von den Zöllen ausgespart bleiben werden.
Die NAFTA Gespräche gehen langsam voran und die Runde in Mexiko City - die siebte von acht geplanten - hat bisher wenig an Substanz hervorgebracht.
3. Aktien international uneinheitlich angesichts von Unsicherheit über Italien, Gemunkel über Handelskrieg
Die Aktienbörsen gaben international ein gemischtes Bild ab, als die Investoren weiter Nerven zeigten und wegen der Möglichkeit eines ausgewachsenen Handelskrieges besorgt sind. Zudem scheint es in Italien ein Parlament ohne Mehrheit zu geben.
In Asien fielen die Kurse in die Nähe ihrer niedrigsten Stände in drei Wochen, wobei der südkoreanische KOSPI und dem japanische Nikkei 225 am schlechtesten dastanden und den Handel mit Verlusten von rund 1,1% und 0,7% beendeten.
In Europa lagen am späten Vormittag nahezu alle der großen Börsen auf dem Kontinent im grünen Bereich, nachdem sie am Morgen die größte Zeit lang in der Verlustzone gelegen hatten. Der Stoxx Europe 600 Index, dem umfassendsten Index für die gesamte Region, stieg um rund 0,6%, mit den meisten Sektoren positiv.
Unterdessen deuten US-Aktienindexfutures für die Wall Street eine Handelseröffnung auf den letzten Schlusskursen an, als alle drei führenden Benchmarks ihre nächtlichen Verluste wieder aufholen konnten.
Der Dow Futures lag 30 Punkte oder rund 0,1% tiefer, nachdem er in der Sonntagnacht um mehr als 180 Punkte gefallen war, der S&P 500 Futures fiel um 3 Punkte oder rund 0,1%, während der technologielastige Nasdaq 100 Futures 6 Punkte oder rund 0,1% hinzugewann.
Letzte Woche hatte US-Aktien heftige Verluste eingesteckt, mit dem Dow rund 3% im Minus.
4. Opec und US-Schieferölfirmen haben gemeinsames Abendessen
Ölminister aus der Organisation Erdölexportierender Länder (Opec) und anderer großer Spieler im Ölmarkt werden im texanischen Houston auf der heute beginnenden CERAWeek, der größten Konferenz der Energiebranche, zusammentreffen.
Opec-Generalsekretär Mohammad Barkindo und andere Vertreter der Organisation werden zu einem Abendessen am Montag erwartet, wo sie am Rande der Konferenz mit Spitzen der US-Schieferölindustrie zusammenkommen.
Die steigende Schieferölförderung in den Vereinigten Staaten hat sich als Hindernis für das Anliegen der Opec erwiesen, eine langanhaltende globale Ölschwemme zu beenden und die Preise zu stützen.
Futures auf die Ölsorte US West Texas Intermediate WTI stiegen um 45 US-Cent oder 0,7% auf 61,70 USD das Fass, während Brent-Futures um 35 US-Cent oder 0,6% auf 64,72 USD das Fass zulegten.
5. In China beginnt der Nationale Volkskongress
Chinas Nationaler Volkskongress ging heute offiziell los, mit 3.000 handverlesenen Abgeordneten, die nach Peking kamen, um die Begrenzung des Präsidentschaftsamts auf zwei Amtszeiten aufzuheben.
Als Fortsetzung einer Kampagne zur Verminderung der Risiken in Chinas Finanzsystem hat der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang das Wachstumsziel für 2018 auf "etwa 6,5%" festgesetzt, eine kleine Änderung gegenüber den "etwa 6,5% oder höher, falls möglich" vom vergangenen Jahr.
Li sagte auch, dass China sein Haushaltsdefizit zum ersten Mal seit 2012 gesenkt habe, was nahelegt, dass Peking bei den Staatsausgaben vorsichtiger agieren, aber nicht so stark auf die Bremse treten wird, dass es eine scharfe Verlangsamung riskiert.
Das zwei Wochen dauernde Treffen wird von den Führern des Landes benutzt, um die politischen Leitlinien für das Jahr auszugeben und detaillierte Pläne zum Abbau der finanziellen Risiken, der Luftverschmutzung und überhöhter Produktionskapazitäten in der Industrie vorzustellen.