Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge, die man über die Finanzmärkte am heutigen Dienstag, dem 16. Juli, wissen sollte:
1. JP Morgan, Goldman und Wells Fargo mit Quartalszahlen - Johnson & Johnson übertrifft Erwartungen
Während JP Morgan die Erwartungen überbot, enttäuschte Goldman Sachs die Anleger mit einem Gewinnrückgang. Schon am Vortag hatte die Citigroup (NYSE:C) die Anleger enttäuscht. Zwar übertraf das Ergebnis die Analystenschätzungen, aber der Gewinn war aufgrund von Sondereinflüssen so üppig ausgefallen.
JPMorgan (NYSE:JPM) steigerte seinen Gewinn um 16 Prozent auf 9,65 Milliarden Dollar. Zugleich stiegen die Umsätze um vier Prozent auf 29,57 Milliarden Dollar. Der Auslöser für den Gewinnsprung waren unter anderem Zuwächse im Privatkundengeschäft und Steuergutschriften.
Bei Goldman Sachs (NYSE:GS) sieht die Sache etwas anders aus. Die US-Investmentbank hat im Frühlingsquartal etwas weniger verdient. Der Gewinn ging um 6 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar zurück.
Wells Fargo (NYSE:WFC) hat an diesem Dienstag sein Zahlenwerk vorgelegt und dabei die Gewinnerwartungen übertroffen. Die Umsatzprognose konnte das Unternehmen überbieten.
Auch der Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) (NYSE:JNJ) übertraf mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen.
Insgesamt sieht der Durchschnitt der Vorhersagen die Gewinne der S&P 500 Firmen um 3% sinken, zeigen Daten Factset.
2. Einzelhandelsumsätze, Industrieproduktion, Fed-Reden in der Vorschau
Einzelhandelsumsätze und Industrieproduktion sind am Dienstag die gewichtigsten US-Konjunkturdaten, während auch die Reden mehrerer Mitglieder der Federal Reserve interessant sein werden, da sie Einblick in die Denkweise der Fed liefern könnten, bevor diese über eine allgemein erwartete Zinssenkung am Monatsende entscheiden wird.
Beide Datensätze sollen Vorhersagen im Juni nur ein mageres Wachstum zeigen, was eine markante Verlangsamung gegenüber Mai wäre. Belege für eine Konjunkturschwäche würde es der Fed erleichtern, eine Zinssenkung zu rechtfertigen.
Während Fed-Gouverneurin Michelle Bowman eine Veranstaltung in der Reihe die "Fed hört zu" zur Öffentlichkeitsarbeit um 14:15 MEZ einleiten wird, auf der auch einige andere Notenbanker auftreten werden, dürfte Fed-Chef Jerome Powell ihnen wahrscheinlich die Schau stehlen, wenn er um 19:00 MEZ auf einer anderen Veranstaltung zu “Aspekten der Geldpolitik in der Nachkrisenzeit” reden wird.
3. Handel vorsichtig mit US-Aktien in der Nähe von Rekordständen
Nachdem der S&P den Handel einen eher auf einem Rekordschlusskurs beendete hatte, zeigen die US-Aktienfutures kaum Bewegung bevor Unternehmensergebnisse und Konjunkturdaten hereinkommen werden.
In Europa liefen die einzelnen Aktienmärkte unterschiedlich, mit dem gesamteuropäischen Stoxx 600 auf Vortagsniveau.
Der FTSE 100 in London stand etwas höher, nachdem ein solider Beschäftigungsreport gezeigt hatte, dass die Arbeitslosenquote sich auf ihrem niedrigsten Niveau seit 1975 hält und die Löhne ohne Gratifikation so schnell wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr gestiegen sind. Der Gouverneur der Bank von England Mark Carney könnte sich auf einem für 14:00 MEZ geplanten Auftritt über die Implikationen der Daten für die Geldpolitik äußern.
Der deutsche Dax blieb gefesselt, nachdem eine ZEW-Umfrage unter Finanzmarktexperten angedeutet hatte, dass die Verschlechterung der gegenwärtigen Lage und des Ausblicks für die größte Volkwirtschaft der Eurozone schlimmer als erwartet ist.
4. Facebook stellt sich dem US-Kongress
Hochrangige Manager von Facebook (NASDAQ:FB) werden am Dienstag vor dem Bankenausschuss des US-Senats angehört werden, als das Unternehmen unter Druck steht, sein Projekt für eine digitale Münze namens Libra zu verteidigen.
David Marcus, Chef von Facebooks (NASDAQ:FB) Abteilung, die für das Projekt verantwortlich ist, wird den US-Kongressabgeordneten sagen, dass sein Unternehmen plant von einem Produktstart abzusehen, bis alle regulatorischen Sorgen ruhiggestellt sind, schrieb er in einer vorbereiteten Erklärung, die am Montag erschienen war.
US-Finanzminister Steve Mnuchin warnte am Montag, dass Facebook (NASDAQ:FB) einer weitaus härteren Kontrolle der Regulierer unterliegen werde, sollte es jemals Finanzdienstleistungen anzubieten. Er sagte, es müsse “die gleichen Geldwäsche-Vorkehrungen zur Abwehr von Terrorismusfinanzierung wie traditionelle Finanzinstitute umsetzen."
5. Öl teurer vor Vorratsdaten
Die Ölpreise holten einige ihrer Verluste vom Montag auf, als Industrie im Golf von Mexiko Hurrikan Barry abhakte, während die Händler sich auf die Veröffentlichung der wöchentlichen Vorratsdaten einstellen.
Die Rohölpreise waren am Montag gesunken, nachdem Barry vorbeizog ohne größere Schäden anzurichten und auf den Bohrplattformen die Vorbereitungen zur Wiederaufnahme der Produktion begannen. Es könnte allerdings noch mehrere Tage dauern bis die Förderung wieder voll zurück ist.
Nach Handelsende wird das American Petroleum Institute seine wöchentlichen Daten zu den US-Rohölvorräten veröffentlichen, bevor es am Mittwoch die amtlichen Daten gibt. Es wird mit einem Rückgang der Lagerbestände um 3,38 Mio Fass Öl gerechnet.
Der Report der US-Energieinformationsagentur wird auch Daten zur US-Ölförderung beinhalten, in denen die Marktteilnehmer nach Anzeichen auf eine Eskalation der Produktion suchen werden. Der Monatsreport, den die EIA am Montag veröffentlicht hatte, sagte die Förderung in den sieben Hauptlagerstätten von Schieferöl in den USA werde im August auf einen Rekordwert von 8,55 Mio Fass am Tag steigen.
Die Angebotssituation wird auch durch eine Reihe von Unterzeichnern des von der OPEC initiierten Deals zu Produktionsbeschränkung bedroht, die ihre Verpflichtungen nicht einhalten. Abgesehen von den OPEC-Mitgliedern Irak und Nigeria, hat im Juni auch Nichtmitglied Kasachstan mehr Öl gefördert als ihm nach seiner Quote zusteht.
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