Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die am heutigen Montag, dem 17. September, die Märkte bewegen könnten.
1. Trump macht den Weg für weitere Zölle gegen China frei
Als die neue Woche losgeht, dürften die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China auch weiterhin die Stimmung dominieren.
US-Präsident Donald Trump wird womöglich schon am Montag neue Zölle gegen Importe aus China im Wert von etwa 200 Mrd USD ankündigen, sagte ein hochrangiger Vertreter der Administration der Nachrichtenagentur Reuters.
Die Höhe des Zollsatzes wird wahrscheinlich bei 10% liegen, berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf mit der Sache befasste Quellen. Das liegt unter den 25%, die die Administration zunächst für diese Runde von Zöllen in Aussicht gestellt hatte:
Das WSJ berichtete später auch, dass China eine Beteiligung an für diesen Monat angesetzte Handelsgesprächen ablehnen könnte, sollte die Trump-Administration mit neuen Zöllen gegen chinesische Waren ernst machen, da es nicht unter Drohungen verhandele.
Die Chinesen erwägen auch weitere Vergeltungsmaßnahmen, so der Report.
Der amerikanisch-chinesische Handelskrieg köchelt seit Monaten vor sich hin. Keine der beiden Seite gibt Anzeichen einen Rückzieher zu machen, was die Sorgen verstärkt hat, dass die beiden größten Wirtschaftsmächte der Welt sich in einen Handelskrieg verrennen, der die Weltwirtschaft erschüttern könnte.
2. Aktien weltweit tiefer
An den Aktienmärkten ging es weltweit abwärts, als die Investoren nach den neuesten Meldungen aus Washington die Flucht ergriffen, dass die Amerikaner eine neue Serie von Zöllen gegen Importe aus China ankündigten, als jüngste Eskalation des Handelskonflikts zwischen den beiden Ländern.
Zuvor war der Asienhandel mit schweren Verlusten zu Ende gegangen, angeführt von Verlusten in China. Der Shanghai Composite fiel um 1,1% auf sein niedrigstes Niveau seit 2014, während der Shenzhen Composite, in dem eher kleinere Unternehmen gelistet sind, um 1,4% fiel.
Die miese Stimmung schwappte nach Europa über, wo die großen Börsen zumeist tiefer lagen, da die meisten Sektoren sich in der Verlustzone befanden. Der gesamteuropäische STOXX 600 Benchmark lag gegen Mittag rund 0,3% tiefer, wobei vor allem die vom Außenhandel abhängigen Sektoren Automobilbau und Bergbau Verluste erlitten.
An der Wall Street zeigen die US-Aktienindexfutures leicht nach unten.
Der Bluechip Dow Futures lag um 11:35 MEZ 35 Punkte oder etwa 0,1% tiefer, der S&P 500 Futures gab 4 Punkte oder rund 0,1% ab, während es mit dem technologielastigen Nasdaq 100 Futures um 12 Punkte oder rund 0,2% nach unten ging.
3. FedEx, Oracle berichten
Trotz einer Flaute bei den Unternehmenszahlen werden heute noch die Quartalsdaten von zwei wichtigen Unternehmen hereinkommen.
FedEx (NYSE:FDX) wird nach Handelsende das Ergebnis seines ersten Geschäftsquartals präsentieren. Der Paketriese soll den Erwartungen nach einen Gewinn 3,83 USD die Aktie auf einen Umsatz von 16,88 Mrd USD erwirtschaftet haben.
Oracle (NYSE:ORCL) soll nach Handelsschluss am Montag ebenfalls zu seinem ersten Geschäftsquartal berichten. Wall Street expect Analysten rechnen mit einem Gewinn pro Aktie von 68 US-Cent auf einen Umsatz von 9,25 Mrd USD.
4. Dollar rutscht auf 6-Wochentief
Jenseits der Aktienmärkte ist der US-Dollar am Montag gegenüber den anderen Leitwährungen gesunken, da die Investoren die amerikanische Währung abstießen, angesichts neuer Ängste über einen eskalierenden Handelskrieg zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt..
Der US-Dollarindex, der die amerikanische Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, hat um 0,15% auf 94,35 nachgegeben, seinem niedrigsten Niveau seit Ende Juli.
Gegenüber dem japanischen Yen lag der Dollar etwas tiefer auf 111,95 (USD/JPY), befindet sich damit aber immer noch in Sichtweite seines Zweimonatshochs vom Freitag von 112,16.
Der Dollar ist wegen des erhöhten Sicherheitsbedürfnisses nach oben geschnellt, als die Handelskonflikte zwischen den Vereinigten Staaten und ihren großen Handelspartnern eskaliert sind, da angenommen wird, dass die USA von einem Handelskrieg weniger zu verlieren hat.
In den Konjunkturnachrichten dürfte heute der Empire State Index zum produzierenden Gewerbe im Großraum New York, der um 14:30 MEZ erscheinen wird, die Wichtigste sein.
Unterdessen haben sich die Kurse von US-Staatsanleihen kaum bewegt, mit der Rendite der tonangebenden 10-jährigen stabil auf 2,995%, während die für Fed-Entscheidungen anfälligen 2-jährigen eine Rendite von 2,775% aufwiesen.
5. Brexit-Gespräche dürften an Schwung gewinnen
Der Euro und das Pfund hatten einen guten Start in die Woche, als es ermutigende Entwicklungen im Hinblick auf Großbritanniens Austritt aus der Europäischen Union gab, die die Sicherheitskäufe des Dollars etwas ausglichen.
Der Euro legte um 0,2% auf 1,1650 gegenüber dem Dollar zu und stand damit nicht weit von seinem Dreiwochenhoch vom Freitag von 1,1721 entfernt.
Das Pfund war mit 1,3095 ebenfalls etwas teurer und befand sich in Sichtweite seines Hochs vom Freitag von 1,3145, das sein stärkstes Niveau seit dem 31. Juli gewesen war:
Der erste von drei Brexit-Gipfeln ist für die kommende Woche angesetzt, wo die EU-Spitzen versuchen, sich über die nächsten zwei Monate auf ein Abkommen zu den Ausstiegskonditionen für Großbritannien zu einigen.
Der Zeitpunkt der Treffen trifft sich mit der Prognose von EU-Brexitchefunterhändler Michel Barnier, dass ein Ausstiegsabkommen in sechs bis acht Wochen erreicht werden könnte, wenn die Unterhändler bei ihren Forderungen realistisch bleiben.
Die britische Premierministerin Theresa May hat Rebellen in ihrer eigenen Partei gewarnt, dass ohne deren Unterstützung für ihren möglichen Brexit-Deal mit der EU, das Königreich ohne ein Abkommen die Wirtschaftsgemeinschaft verlasen werde.
Der Austritt Großbritanniens aus der EU soll am 29 März kommen.