Während der US-Präsidentschaftswahlkampf in die entscheidende Phase eintritt, zeigen sich an den Finanzmärkten erste Anzeichen dafür, dass Investoren einen möglichen Sieg Donald Trumps einkalkulieren. Kleinere Unternehmen und Bitcoin verzeichnen Kursgewinne, während der mexikanische Peso und US-Staatsanleihen unter Druck geraten.
Diese Entwicklungen erinnern an die sogenannten "Trump-Trades" vom Jahresanfang, als Trump in den Umfragen gegenüber Präsident Joe Biden aufholte, bevor dieser aus dem Rennen ausschied.
Die jüngsten Marktbewegungen spiegeln das enger werdende Rennen zwischen Trump und Vizepräsidentin Kamala Harris wider. Eine am Dienstag veröffentlichte Reuters/Ipsos-Umfrage zeigt Harris mit einem knappen Vorsprung von 45% zu Trumps 42%. Auf Online-Wettplattformen wie PredictIt und Polymarket wird Trump sogar mit 61% zu 39% als Favorit gehandelt.
Auf Polymarket scheint eine Gruppe von vier Konten rund 30 Millionen US-Dollar in Kryptowährung auf einen Trump-Sieg gesetzt zu haben. Parallel dazu ist der Aktienkurs der Trump Media & Technology Group seit dem 23. September um mehr als 140% gestiegen.
Auch private Gefängnisbetreiber wie Geo Group und CoreCivic profitieren von der veränderten Marktstimmung. Ihre Aktienkurse legten in diesem Monat um etwa 18% bzw. 10% zu. Hintergrund ist die Erwartung, dass Trumps harte Linie in der Einwanderungspolitik die Nachfrage nach Haftanstalten erhöhen könnte.
Der Russell 2000 Index, der kleinere US-Unternehmen abbildet, ist seit dem 10. Oktober um 4% gestiegen und notiert nahe seinem Höchststand seit Ende 2021. Analysten führen dies auf die Erwartung zurück, dass Trump niedrige Steuern beibehalten und Regulierungen abbauen würde. Allerdings wird auch das allgemein gestiegene Wirtschaftsvertrauen als Faktor genannt.
An den Devisenmärkten hat der US-Dollar gegenüber vielen Währungen an Stärke gewonnen. Besonders deutlich zeigt sich dies beim mexikanischen Peso, der seit seinem September-Hoch um 4% gefallen ist. Trumps angekündigte Zollpolitik, einschließlich eines möglichen 200%igen Zolls auf Fahrzeugimporte aus Mexiko, hat die Volatilität im Dollar-Peso-Wechselkurs erhöht.
Der Dollar-Index ist seit Ende September um über 3% gestiegen. Dies reflektiert die Erwartung weniger aggressiver Zinssenkungen und wird teilweise auch mit der wachsenden Überzeugung eines Trump-Wahlsiegs in Verbindung gebracht.
Bitcoin, die weltweit größte Kryptowährung, hat seit dem 10. Oktober um 12% zugelegt. Einige Marktbeobachter führen diese Rally auf die gestiegene Wahrscheinlichkeit einer Trump-Präsidentschaft zurück, die als kryptofreundlich gilt.
Auch an den Anleihemärkten zeigen sich Veränderungen. Die 10-jährige Laufzeitprämie für US-Staatsanleihen ist gestiegen und wurde letzte Woche erstmals seit Juli wieder positiv. Dies wird teilweise auf Bedenken zurückgeführt, dass Trumps Steuerpolitik zu einem höheren Haushaltsdefizit führen könnte.
Trotz dieser Marktbewegungen mahnen einige Analysten zur Vorsicht. Sie verweisen auf robuste Wirtschaftsdaten und die Politik der Federal Reserve als alternative Erklärungen für die Investitionsverschiebungen. Der Ausgang des Präsidentschaftsrennens bleibt ungewiss, und einige Strategen betonen, dass Wirtschaftswachstum und eine unterstützende Geldpolitik der Fed die Haupttreiber der aktuellen Markttrends seien.
Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.
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