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FOKUS 2-Citi-Teilverstaatlichung drückt Dax tief ins Minus

Veröffentlicht am 27.02.2009, 15:09
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(neu: Citigroup, weitere Details und Aussagen)

Frankfurt, 27. Feb (Reuters) - Die Teil-Verstaatlichung der US-Großbank Citigroup hat die Aktienmärkte zum Wochenschluss auf Talfahrt geschickt. Der Dax<.GDAXI> gab bis Freitagmittag 3,8 Prozent auf 3792 Punkte ab und fiel damit auf den tiefsten Stand seit September 2004. "Es gibt eine große Unsicherheit. Viele Banken können sich nicht mehr anders als über den Staat refinanzieren. Das kann bis zur Zwangsenteignung der Aktionäre gehen", sagte ein Börsianer. "Es gibt einfach keine guten Nachrichten, wir sehen den Dax locker bei 3500 bis 3600 Punkten", brachte ein Händler die Stimmung auf den Punkt. In diesem Umfeld konnte auch die gut aufgenommene Bilanz der Deutschen Telekom den Markt nicht stützen.

Die Vereinigten Staaten werden künftig rund 36 Prozent der Citi-Anteile kontrollieren. Die Aktien der einst weltgrößten Bank stürzten vorbörslich um 44 Prozent auf 1,37 Dollar ab. Händlern zufolge fürchten Anleger, dass der Staat nun auch bei anderen US-Banken einsteigen muss. Daraufhin sackten die US-Futures ab. Der S&P-Future gab 2,3 Prozent auf734,80 Punkte nach. "Wenn der S&P-Future unter die Range von 735 bis 741 Punkten fällt, rechnen Charttechniker damit, dass es weitere 20 Prozent nach unten geht", führte ein Händler aus.

Auch in Europa tendierten die meisten Finanzwerte im Minus, der Branchenindex<.SX7P> gab fast sechs Prozent ab. Im Dax verloren Deutsche Bank und Allianz jeweils rund sechs Prozent. Beide Titel hatten allerdings am Donnerstag zweistellige Kursgewinne verbucht. Nach einem milliardenschweren Verlust stürzten in London die Titel von Lloyds um 24 Prozent ab. Die Bankengruppe hatte sich mit der Übernahme des Baufinanzierers HBOS einen Fehlbetrag von zehn Milliarden Pfund eingebrockt. Die am Vortag gefragten Papiere der Royal Bank of Scotland brachen 18 Prozent ein.

PHARMAWERTE UNTER DRUCK - DEUTSCHE TELEKOM GEFRAGT

Unter Druck gerieten auch die Pharmawerte. Händler begründeten dies mit Plänen von US-Präsident Barack Obama zur Gesundheitsreform. In ihrem ersten Haushaltsentwurf hat die US-Regierung einen leichteren Zugang der US-Bürger zu generischen Arzneimitteln sowie zu Medikamenten aus dem Ausland vorgeschlagen. "Die Anleger haben sich in diesen Sektoren versteckt und sehen die labyrinthartigen Vorschläge eher skeptisch", sagte Stratege John Haynes von Rensburg Sheppard Investment Management. Merck-Aktien verloren vier Prozent. In Zürich rutschten die beiden Pharmawerte Novartis und Roche zeitweilig auf Mehrjahrestiefststände. In London verloren AstraZeneca 5,8 Prozent, in Paris Sanofi-Aventis 5,5 Prozent.

Lange Zeit gegen den Trend halten konnte sich die Telekom-Aktie, die bis zu 2,9 Prozent auf 9,75 Euro zulegte. Zum Nachmittag schmolzen die Gewinne auf ein Plus von 0,7 Prozent zusammen. "Die unveränderte Dividende und der zweistellige Geschäftszuwachs von T-Mobile in den USA werden positiv aufgenommen", sagte ein Händler. Commerzbank-Analystin Heike Pauls sprach von "soliden" Zahlen, warnte aber angesichts des schwachen wirtschaftlichen Umfeldes auch vor Risiken. Die Telekom hatte mit Umsatz und Gewinn im Schlussquartal die selbst gesteckten Ziele für 2008 leicht übertroffen.

Spekulationen über eine Senkung der Gewinnprognose drückten die Adidas-Titel um 6,8 Prozent, die damit schwächster Dax-Wert waren. Das Unternehmen lehnte einen Kommentar ab, verwies aber darauf, dass die Prognose für 2009 bereits im November zurückgenommen worden war. Adidas legt nächste Woche seine Jahresbilanz vor.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Kathrin Schich)

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