FOKUS 3-Dax macht kurz vor Jahreshoch wieder kehrt

* Zurückhaltung vor Fed-Entscheidung

* US-Märkte geben Gewinne ab

* Merck nach Studienergebnissen auf Talfahrt

(neu: Schlusskurse, Ölpreis, Energietitel)

Frankfurt, 23. Sep (Reuters) - Der Dax<.GDAXI> hat am Mittwoch erneut kurz vor seinem Jahreshoch kehrt gemacht. Bis auf sechs Punkte näherte sich der Index dieser Marke, doch fallende Kurse an der Wall Street zogen ihn schließlich ins Minus. Zu Handelsschluss notierte der Dax mit 5702 Punkten 0,1 Prozent tiefer. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> verteidigte ein Plus von 0,2 Prozent auf 2887 Zähler.

Als Belastung erwies sich vor allem der Ölpreis. Nachdem aktuellen Lagerbestandsdaten zufolge unerwartet viel Öl in den amerikanischen Hallen lagert, rutschte der US-Ölpreis um über vier Prozent ab und drückte die Aktienkurse der Energiekonzerne. An der Wall Street notierte der Dow Jones<.DJI> zu Handelsschluss in Europa 0,1 Prozent tiefer, der S&P-500<.SPX> verbuchte ein Minus von 0,2 Prozent.

Doch die Umsätze waren - wie schon in den Tagen zuvor - gering. Für Zurückhaltung an den internationalen Aktienmärkten sorgte die bevorstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank, die nach Börsenschluss in Europa bekanntgegeben werden sollte. Experten rechneten aber damit, dass die Notenbanker in Wartestellung bleiben und den Zielkorridor für den Leitzins bei null bis 0,25 Prozent belassen.

PHARMAWERTE IM BLICK

In Frankfurt stand die Aktie des Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzerns Merck im Mittelpunkt. Nachdem das Unternehmen auf einem Krebsforscherkongress in Berlin mit neuen eigenen Studienergebnissen für sein lukratives Krebsmedikament Erbitux aufgewartet hatte, zog die Aktie zunächst mit Aufschlägen von über zwei Prozent an die Spitze des Dax. Als später jedoch eine weitere Studie unabhängiger Forscher mit negativen Ergebnissen bekannt wurde, rutschte das Papier ab: Am Abend schlossen Merck mit einem Abschlag von 2,6 Prozent bei 67 Euro als Schlusslicht im Dax.

Auch Bayer und sein US-Partner Onyx präsentierten Studiendaten für ihr Krebsmittel Nexavar. Bayer standen mit einem Abschlag von 0,7 Prozent auf der Verliererseite, Onyx verloren am US-Markt ein Prozent. Der europäische Branchenindex der Pharmatitel<.SXDP> sank um 0,3 Prozent.

Noch deutlicher unter Druck standen jedoch die Energietitel, deren Sektorindex<.SXEP> 0,9 Prozent einbüßte. Angesichts der fallenden Ölpreise zählten BP, Royal Dutch Shell und Total mit Kursverlusten von bis zu 1,5 Prozent zu den größten Verlierern im Stoxx50<.STOXX50>.

Gefragt waren dagegen einmal mehr die Bankentitel. Der europäische Bankenindex zählte mit einem Plus von 1,1 Prozent zu den größten Gewinnern unter den 19 Sektorindizes. Den Aufschlag von fast zwei Prozent bei den Papieren der Deutschen Bank begründeten Analysten mit guten Vorgaben von US-Finanzwerten. Dort setzten Citigroup am Mittwoch ihren Anstieg vom Vortag mit einem Plus von einem Prozent fort. In Europa standen Banco Santander, Standard Chartered, Credit Suisse und BNP Paribas mit Kursgewinne von bis zu vier Prozent auf der Gewinnerseite.

(Reporter: Kerstin Leitel; redigiert von Kathrin Schich)