Die hohe Zahl von Flüchtlingen in Deutschland sorgt für zehntausende neue Jobs für Einheimische. Bei Berufen im Hoch- und Ausbau, bei Lehrtätigkeiten, im Objektschutz, in der Verwaltung und im sozialen Bereich habe es von Januar 2015 bis Januar 2016 einen "überdurchschnittlich" hohen Beschäftigungszuwachs gegeben, heißt es in einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg. Dieser Zuwachs "dürfte im mittleren fünfstelligen Bereich" liegen.
Die Autoren der Studie räumen ein, dass nicht unbedingt alle Stellen zur Versorgung der Flüchtlinge auch neue Stellen sind. Es könnten auch Arbeitskräfte aus anderen Bereichen umgelenkt worden sein, schreiben sie in der am Montag veröffentlichten Studie. Zu bedenken sei auch, dass die zur Versorgung der Flüchtlinge eingesetzten Mittel anderweitig hätten verwendet werden können - zum Beispiel zur Schaffung anderer Jobs.
Doch auch in der Statistik der Arbeitsagenturen über offene Stellen bis März dieses Jahr seien Zuwächse in den genannten Berufen festzustellen. Es sei also davon auszugehen, dass im Zuge der Flüchtlingszuwanderung weiterer Bedarf an Arbeitskräften besteht, schreiben die Autoren. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) forscht für die Bundesagentur für Arbeit.