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ots.CorporateNews: ING Investment Management / Europäische Aktien: Klotzen statt kleckern

Veröffentlicht am 07.10.2011, 15:08
Aktualisiert 07.10.2011, 15:12
Europäische Aktien: Klotzen statt kleckern

Den Haag/Frankfurt am Main (ots) - Oktober-Kolumne von Ad van

Tiggelen, Senior Investment Specialist, Investment Content Management

bei ING Investment Management, Den Haag

Im gerade beendeten dritten Quartal sind die Kurse europäischer

Aktien um knapp 17 Prozent gefallen. Bedenkt man, dass wir in den

nächsten Quartalen mit 50%iger Wahrscheinlichkeit eine milde

Rezession in Großbritannien und der Eurozone erleben werden, ist

dieser Rückgang wohl gerechtfertigt. Selbst bei einer leichten

Rezession würden die Unternehmensgewinne 2012 um mindestens 5 bis 10

Prozent sinken. Die Anlegerschaft hat dieses Szenario bereits

weitgehend eingepreist, aber die anhaltende Ungewissheit im Zuge der

Eurokrise bedeutet, dass wir es diesmal mit einer ungewöhnlich hohen

Zahl möglicher Szenarien zu tun haben. Wie sollen Anleger in

europäische Aktien sich vor diesem Hintergrund verhalten?

Zunächst muss man sich klarmachen, dass viele Unternehmen infolge

der Eurokrise Schwierigkeiten haben, sich über Bankkredite zu

finanzieren. Das gilt insbesondere für kleinere und mittelständische

Firmen. Zudem fällt es diesen Unternehmen zunehmend schwerer, sich

über die Anleihemärkte zu refinanzieren, denn dort sind die

Emissions- und Handelsvolumen dramatisch zurückgegangen.

Multinationale Konzerne haben dagegen weitaus weniger Probleme, sich

über die Kreditmärkte zu versorgen. Damit haben sie im gegenwärtigen

Marktumfeld einen eindeutigen Vorteil.

Zweitens ist Europa im Vergleich zu Amerika oder Asien wohl in

einer weniger günstigen Position, um sich auf den Wandel zu einer

stärker globalisierten und wettbewerbsorientierten Welt einzustellen.

Unsere Arbeitsmärkte sind weniger flexibel und unsere

Altersvorsorgesysteme kostspieliger. Zugleich sind die europäischen

Gewerkschaften - vor allem in den südlichen Ländern - mächtiger. In

der Vergangenheit wurden diese relativen Negativfaktoren vom

sogenannten Kredit-Superzyklus, also dem überreichlichen Angebot

billigen Geldes, überspielt. Da nun aber die Schuldenstände hoch sind

und die politische Einheit (in der Eurozone) in weite Ferne gerückt

ist, könnte die Kaufkraft in Europa über mehrere Jahre ausgehöhlt

werden. In dieser Hinsicht sind global orientierte europäische

Unternehmen wohl besser positioniert als diejenigen, die sich einzig

auf den heimischen Markt konzentrieren.

Drittens nimmt die Solvenz- und Liquiditätslage eines Unternehmens

an Bedeutung zu, wenn der Zugang zu frischem Geld immer schwieriger

wird. Unternehmen mit gesunden Bilanzen und der Fähigkeit, solide

freie Cashflows zu erzeugen, hängen weniger von Banken und

Finanzmärkten ab. Das gilt vor allem für gut diversifizierte

Großunternehmen in weniger zyklischen Branchen.

Vor diesem Hintergrund ist klar, dass international tätige

europäische Unternehmen in defensiven Sektoren wohl am besten

aufgestellt sind, um die vor uns liegenden Herausforderungen zu

bewältigen. Kleine und mittelständische Firmen werden es schwerer

haben, da sie in der Regel konjunkturabhängiger und stärker auf den

heimischen Markt ausgerichtet sind. Zudem werden sie wohl eher von

Refinanzierungsproblemen betroffen sein, solange der 'Euro-Stress' im

europäischen Bankensystem und auf dem Unternehmensanleihemarkt

anhält.

Insofern überrascht es nicht, dass europäische Small Caps in

letzter Zeit hinter kapitalstärkeren Unternehmen aus Europa

zurückgeblieben sind. Nachdem Small Caps fast zehn Jahre lang besser

als Large Caps abgeschnitten haben, dürfte dieser neue Trend vorerst

anhalten. Ab jetzt sollten Investoren sich daher an Großunternehmen

mit üppigen Bilanzen und großzügigen Dividenden orientieren. Insofern

mag die Devise noch eine ganze Weile 'klotzen statt kleckern' lauten,

jedenfalls so lange, wie dies den Politikern und Gewerkschaften

misslingt.

Originaltext: ING Investment Management

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66684

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66684.rss2

Pressekontakt:

ING Investment Management

Birgit Stocker

-Head of PR D/A/CH-

T: +49 69 50 95 49 - 15

e-mail: birgit.stocker@ingim.com

www.ingim.de

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