MÜNCHEN (dpa-AFX) - Brummende Geschäfte mit Passagierflugzeugen stimmen den Münchner Triebwerksbauer MTU (ETR:MTXGn) optimistisch für das neue Jahr. Neben einem Umsatzsprung stellt Noch-Konzernchef Lars Wagner eine deutliche Ergebnissteigerung in Aussicht. "Wir halten die MTU auch 2025 weiter auf Rekordkurs", sagte er laut Mitteilung vom Freitag. Der MTU-Aktie verhalfen die Neuigkeiten zu einem leichten Plus: Gegen Mittag notierte sie knapp zwei Prozent höher und näherte sich wieder ihrem Wochenhoch.
Der Gesamterlös solle im nächsten Jahr auf 8,3 bis 8,5 Milliarden Euro steigen, teilte der Dax-Konzern in München mit. Damit positioniert sich der Vorstand optimistischer als von Analysten im Durchschnitt erwartet.
Den stärksten Anstieg erwartet das Management in der Sparte mit Zivilflugzeugen - organisch soll der Umsatz hier im mittleren Zehner-Prozentbereich zulegen. Auch das Geschäft mit Wartung, Instandhaltung und Ersatzteilen in der zivilen Luftfahrt soll mehr Erlös einfahren, hier steht ein organisches Umsatzplus in der niedrigen bis mittleren Zehner-Prozentspanne auf dem Zettel. Das Militärgeschäft dürfte langsamer als die anderen Sparten wachsen.
Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebit) soll auf Konzernebene unterdessen in 2025 im niedrigen bis mittleren Zehner-Prozentbereich zulegen - so wie auch der bereinigte Nachsteuergewinn. Jefferies-Analystin Chloe Lemarie lobte die Ergebnisprognose (Ebit) in einer ersten Reaktion. Da MTU üblicherweise konservativ plane, dürfte dies gut ankommen.
Allerdings sei die Prognose für den freien Mittelzufluss (Free Cashflow) etwas vorsichtig, schrieb sie. Dieser soll weiterhin im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag liegen. "Der Free Cashflow wird wie geplant auch im nächsten Jahr vom Getriebefan-Flottenmanagementplan belastet", erklärte Finanzchef Peter Kameritsch. Der zum US-Konzern RTX gehörende Triebwerksbauer Pratt & Whitney hatte als MTU-Partner bei der Fertigung der Turbinenscheiben für den Getriebefan-Antrieb ein mangelhaftes Pulvermetall verwendet. Alle betroffenen Turbinen müssen untersucht und repariert werden. Bis alle abgearbeitet sind, dauert es mehrere Jahre.
Den MTU-Aktionären soll indes für das laufende Jahr eine Dividende von 2,20 Euro ausgezahlt werden - das wären zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Der Vorschlag muss noch von der Hauptversammlung am 8. Mai 2025 abgesegnet werden.
An den bekannten Zielen für 2024 hält Konzernchef Wagner fest. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll erstmals die Marke von einer Milliarde Euro hinter sich lassen, während der Umsatz zwischen 7,3 und 7,5 Milliarden Euro liegen soll.
Ende Oktober war bekannt geworden, dass Wagner nicht über 2025 hinaus bei MTU bleiben will, und zum weltgrößten Flugzeugbauer Airbus (EPA:AIR) wechselt.