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ROUNDUP: Zalando wird optimistischer für 2024 - Operativer Gewinn überrascht

Veröffentlicht am 11.10.2024, 10:26
Aktualisiert 11.10.2024, 10:30
© Reuters.
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BERLIN (dpa-AFX) - Der Online-Händler Zalando (ETR:ZALG) will nach einem guten Start in die Herbst- und Wintersaison 2024 eine Schippe drauflegen. Im Tagesgeschäft peilt der Konzern mehr Gewinn an als bislang kommuniziert. Bei anderen zentralen Finanzkennziffern rechnen die Manager zudem nicht mehr mit dem Schlimmsten. Co-Konzernchef Robert Gentz sieht das Unternehmen gut positioniert, um weiterhin zu wachsen. Für die Zalando-Aktien ging es daraufhin am Freitag um rund 1,3 Prozent nach oben. Nach Ansicht von JPMorgan-Analystin Georgina Johanan waren die Neuigkeiten im Aktienkurs bereits eingepreist.

Zuletzt hatten die Zalando-Papiere einen besseren Lauf: Allein seit einem Monat haben sie mehr als 40 Prozent an Wert gewonnen. Ähnlich hoch fällt das Plus seit dem Jahreswechsel aus. Auf fünf Jahre gesehen sieht es anders aus: Wer damals zugegriffen hat, hat immer noch einen Kursverlust von 27 Prozent im Depot.

Wie der Dax-Konzern überraschend am Donnerstagabend kurz nach Börsenschluss in Berlin mitteilte, soll das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) des laufenden Jahres nun auf 440 bis 480 Millionen Euro steigen. Bislang standen hier 380 bis 450 Millionen Euro auf dem Zettel. Für 2023 hatte Zalando einen bereinigten operativen Gewinn von knapp 350 Millionen Euro gemeldet.

Das Bruttowarenvolumen (GMV) soll im laufenden Jahr um drei bis fünf Prozent auf 15,1 bis 15,4 Milliarden Euro steigen. Der Umsatz soll um zwei bis fünf Prozent auf 10,3 bis 10,7 Milliarden Euro zulegen. Bislang hatten die Manager bei beiden Kennzahlen maximal fünf Prozent sowie bei ungünstigen Konditionen eine Stagnation in Aussicht gestellt. 2023 hatte der Bruttowarenwert bei gut 14,6 Milliarden Euro gelegen, der Umsatz bei gut 10,1 Milliarden Euro.

Die Investitionen kürzte Zalando indes: Insgesamt will der Vorstand 2024 nur noch rund 200 Millionen Euro investieren - bislang lag die Spanne bei 250 bis 350 Millionen Euro. Zalando dürfte weiterhin den Ausbau seines europäischen Logistiknetzwerkes forcieren. Hier baut der Konzern auch auf den Erfolg seines eigenen Logistiksystems Zeos: Der Dienstleister soll unter anderem den Vertrieb und die Logistik für Modeunternehmen übernehmen.

Gentz will zudem seine Kunden noch stärker an sich binden und ihnen "inspirierende" Einkaufserlebnisse bieten. Seit längerem setzt Zalando verstärkt auf visuelle Inhalte und Künstliche Intelligenz, um etwa Produkte auf verschiedenen Hintergründen abzubilden. Entsprechende Inhalte zeigten eine höhere Interaktionsrate als herkömmliche Artikelfotos. Videoinhalte sorgten dafür, dass Kunden eher bestellten. Zudem gäben weniger Kunden Bestellungen zurück. Das hilft dem Unternehmen, denn Retouren sind kostspielig.

"Die Nachfrage der Kunden ist im dritten Quartal branchenweit gestiegen", sagte Gentz weiter. Auf Basis vorläufiger Zahlen erhöhte sich das Bruttowarenvolumen des dritten Quartals um fast acht Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. In den drei Monaten bis Ende September setzte Zalando mit 2,4 Milliarden Euro rund fünf Prozent mehr um als noch im Jahr zuvor. Analysten hatten bei beiden Kennziffern ungefähr damit gerechnet.

Das bereinigte Ebit stieg von 23 auf 93 Millionen Euro - das war deutlich mehr, als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Die vollständigen Zahlen will der Vorstand am 5. November vorstellen.

Laut dem Branchenexperten Volker Bosse von der Baader Bank hat sich Zalando im vergangenen Quartal besser entwickelt als der Markt in Deutschland. So hätten Zalandos Gesamterlöse etwa doppelt so stark zugelegt wie der Markt für Kleidung und Schuhe. Nach Einschätzung von UBS-Analyst Yashraj Rajani beinhaltet die angepasste Jahresprognose allerdings einen Rückgang der Marge im Schlussquartal.

Erst am Vortag hatte der Zalando-Konkurrent About You (ETR:YOUG) seinen Ausblick angehoben. Auch die Hamburger rechnen nun für ihr Geschäftsjahr 2024/2025 mit einem höheren operativen Gewinn (bereinigtes Ebitda) als bislang. Sie berichteten zudem von einem "dynamischen" Start in die kalte Jahreszeit: "Das kühle Herbstwetter sorgte für zweistellige Wachstumsraten, im Vergleich zum letzten Geschäftsjahr, als der milde September den Verkauf der Kollektionen verzögerte", hieß es.

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