TOKIO (dpa-AFX) - Japans Zentralbank wird die Geldschleusen vorerst nicht weiter öffnen. Das entschied die Bank von Japan (BoJ) am Donnerstag nach dem Abschluss zweitägiger Beratungen. In Marktkreisen war mit einer weiteren Lockerung der geldpolitischen Zügel gerechnet worden. In Reaktion auf die Entscheidung der BoJ, dies nicht zu tun, sackte die Börse in Tokio ab. Auch gab der Dollar zum Yen deutlich nach.
Die BoJ kämpft darum, nach fast zwei Jahrzehnten der Deflation mit stetig fallenden Preisen ein Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen. Doch davon ist die BoJ noch weit entfernt. Die Zentralbank verschob nun ihr Ziel abermals nach hinten; hatte sie die zwei Prozent Teuerungsrate zuletzt für die erste Hälfte des Haushaltsjahres 2017/2018 angepeilt, das am 1. April beginnt, so heißt es jetzt, man wolle dieses Ziel "irgendwann" in dem Haushaltsjahr erreichen. Sinkende Preise gelten als problematisch, weil sinkende Erlöserwartungen Unternehmer davon abhalten können, neue Investitionen zu tätigen. Die Verbraucherpreise sanken im März angesichts der niedrigen Energiepreise um 0,3 Prozent zum Vorjahr.