FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax F:DAX hat am Mittwoch das größte Tagesplus seit April verzeichnet. Kräftiger Auftrieb kam vor allem von erfreulichen Konjunkturdaten aus China. Nachdem der Leitindex in der Vorwoche rund dreieinhalb Prozent eingebüßt hatte und dann auf Berg- und Talfahrt gegangen war, stieg er nun um 1,44 Prozent auf 9859,27 Punkte. Für den MDax F:MDAX ging es um 0,89 Prozent auf 16 472,62 Punkte nach oben. Der TecDax F:TDXP rückte um 0,49 Prozent auf 1268,57 Punkte vor.
China liegt mit den jüngsten Zahlen wieder auf Kurs für das von der Staatsführung gesteckte Ziel von 7,5 Prozent Wachstum in diesem Jahr. Ökonomen machten Regierungsprogramme für das leichte Anziehen der Konjunktur verantwortlich. Marktanalyst Kornelius Barczynski vom Brokerhaus GKFX verwies als Antrieb zudem auf den bislang erfreulichen Verlauf der Berichtssaison in den USA.
INFINEON DANK INTEL AN DER DAX-SPITZE
Die Anteilsscheine des Münchener Chipherstellers Infineon Technologies F:IFX setzten sich mit einem Plus von vier Prozent auf 9,157 Euro an die Dax-Spitze. Sie reagierten vor allem positiv auf die angehobenen Umsatzschätzung des Konkurrenten Intel F:INTC (FSE:INL). Der US-Konzern hatte zudem wegen einer gestiegenen PC-Nachfrage sowie des Ausbaus von Rechenzentren am Vorabend starke Quartalszahlen vorgelegt.
Die Papiere der Deutschen Bank F:DBK wurden von einem weiteren, positiv aufgenommenen Quartalsbericht eines US-Branchenkollegen hochgezogen. Sie stiegen um rund anderthalb Prozent. Die Bank of America (ETR:NCB) F:BAC hatte zumindest beim Tagesgeschäft im abgelaufenen Quartal besser als erwartet abgeschnitten. Ansonsten verdarben dem Geldinstitut jedoch Altlasten die Bilanz. Vor allem Rechtsstreitigkeiten um Hypothekengeschäfte aus der Zeit vor der Finanzkrise belasteten.
K+S NACH ANALYSTENKOMMENTAR AN DAX-ENDE
Expertenstimmen bewegten ebenfalls: So fielen die Anteilsscheine des Düngemittelproduzenten K+S F:SDF am Dax-Ende um 0,36 Prozent. Analyst Patrick Lambert von der japanischen Bank Nomura rechnet trotz der kurzfristig positiven Entwicklung der Kalipreise für das kommende Jahr nicht mit einem Sprung über 350 US-Dollar je Tonne. Signifikante Kapazitätsausweitungen innerhalb der kommenden drei Jahre dürften die Preise deckeln.
Im MDax drehten die Titel von Dürr F:DUE nach einem anfangs erneut sehr schwachen Verlauf ins Plus und schlossen schließlich kaum verändert. Am Vortag hatte der Autozulieferer und Lackierungsspezialist die Übernahme des Herstellers von Holzbearbeitungsmaschinen Homag bekannt gegeben. Analysten beurteilten den Schritt positiv.
DEUTLICHE GEWINNE AUCH IN EUROPA
Der EuroStoxx 50 F:SX5E stieg um 1,56 Prozent auf 3202,94 Punkte. Auch der CAC 40 in Paris und der Londoner FTSE 100 (ISE:UKX) schlossen mehr als ein Prozent im Plus. Am US-Aktienmarkt legte der Dow Jones Industrial F:DJI moderat zu.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,98 Prozent am Vortag auf 0,99 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,04 Prozent auf 136,73 Punkte. Der Bund Future gewann 0,16 Prozent auf 147,80 Punkte. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3532 (Dienstag: 1,3613) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7390 (0,7346) Euro.
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX