ESSEN (dpa-AFX) - Nach mehr als drei Jahren hat die Essener Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen das sogenannte Kanalkartell abgeschlossen. Insgesamt zehn Angeschuldigten, darunter Geschäftsführer von Tief-, Straßen- und Rohrleitungsunternehmen, werden verbotene Absprachen vorgeworfen, berichtete eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Angeschuldigten verbotene Absprachen trafen, wer in welcher Weise auf Ausschreibungen der Stadtwerke Essen bieten und schließlich den Zuschlag bekommen sollte.
In 13 weiteren Fällen seien die Verfahren zunächst vorläufig bis zur Zahlung einer Geldbuße eingestellt worden. Dabei gehe es um Beträge von einigen Hundert Euro bis hin zu fünfstelligen Beträgen. In anderen Fällen habe sich der Tatverdacht nicht erhärten lassen. Die Ermittlungen seien durch einen Verdacht auf Geldwäsche gegen einen Unternehmer ins Rollen gekommen, der sich später jedoch nicht erhärtet habe. Zur Höhe des Gesamtschadens wollte sich die Sprecherin nicht äußern.