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US-Kanzlei Hausfeld sammelt Klagen gegen VW in Deutschland

Veröffentlicht am 24.04.2016, 16:38
Im Abgasskandal bei Volkswagen hat die US-Kanzlei Hausfeld am Sonntag begonnen, Klagen betroffener deutscher Autobesitzer zu sammeln. Die VW-Besitzer können sich auf der Seite www.wir-verklagen-vw.de registrieren lassen. (Photo Julian Stratenschulte. dpa)

Im Abgasskandal bei Volkswagen hat die US-Kanzlei Hausfeld am Sonntag begonnen, Klagen betroffener deutscher Autobesitzer zu sammeln. Die VW-Besitzer können sich auf der Seite www.wir-verklagen-vw.de registrieren lassen. (Photo Julian Stratenschulte. dpa)

Im Abgasskandal von Volkswagen hat die US-Kanzlei Hausfeld am Sonntag begonnen, Klagen betroffener deutscher Autobesitzer zu sammeln. Die VW-Besitzer können sich auf den Seiten www.wir-verklagen-vw.de oder www.my-right.de registrieren lassen und sich damit laut Kanzlei ihren "Anteil am deutschen Schadenersatzpaket" sichern. Wenn VW seinen Kunden in den USA Schadensersatz anbiete, dann sollten VW-Kunden auch in Deutschland einen Anspruch darauf haben, erklärte die Kanzlei.

Der bekannte US-Anwalt Michael Hausfeld geht in den USA bereits gegen VW vor und hat seit Beginn des Jahres auch eine Niederlassung in Berlin. Auf der Webseite können betroffene deutsche VW-Kunden ihre möglichen Ansprüche wegen Wertverlust ihres Fahrzeugs geltend machen und an einen Rechtsdienstleister abtreten. Der formuliert eine Klage, reicht sie beim zuständigen Landgericht Braunschweig ein und übernimmt zunächst die Prozesskosten.

Sammelklagen, wie sie in den USA üblich sind, gibt es im deutschen Rechtssystem nicht: Dort wird über eine Klage stellvertretend für alle potenziell Geschädigten entschieden. In Deutschland dagegen kann nur stellvertretend für Geschädigte entschieden werden, die auch aktiv geworden sind und ihre Ansprüche geltend gemacht haben.

Hausfeld werde "in einem knappen halben Jahr" Klage erheben, sagte der Leiter der deutschen Niederlassung, Christopher Rother, der Nachrichtenagentur AFP. Bis dahin rechne er "im optimistischen Fall mit 50.000 bis 100.000 Geschädigten", die sich melden. Das wäre immer noch "ein sehr geringer Prozentsatz" aller 2,4 Millionen von den Abgasmanipulationen betroffener Kunden.

Die Kanzlei nimmt eine "faire Erfolgsprovision von nur 35 Prozent", wie es auf der Seite heißt. Sollten die Kunden kein Geld von VW bekommen, entstünden ihnen auch keine Kosten.

Hausfeld argumentiert, dass VW den 600.000 betroffenen Kunden in den USA bereits eine Entschädigung im Wert von 1000 Dollar angeboten habe und weitere Schadenersatzzahlungen "in substanzieller Höhe" anbieten werde. Es handle sich dabei "nach ersten Berichten" um 5000 Dollar (4450 Euro) pro Fahrzeug. Diese Summe ist bislang nicht bestätigt.

Die Kanzlei wendet sich mit ihrem Angebot, mögliche Ansprüche an sie abzutreten, auch an betroffene VW-Kunden in anderen europäischen Ländern. "Uns geht es nicht nur um die unmittelbaren Auswirkungen des Diesel-Skandals auf die betroffenen Fahrzeughalter. Besorgniserregend sind auch die Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt", erklärte Rechtsanwalt Hausfeld.

Der Washingtoner Anwalt gilt bei Konzernen als harter Gegner. Er hat sich auf Sammelklagen spezialisiert und sowohl die Zwangsarbeiter der Nazizeit, die Opfer einer Ölpest und Kläger gegen die Zigarettenindustrie vertreten und jeweils Milliardensummen für die Klienten erstritten.

Volkswagen hatte im September eingeräumt, bei Umwelttests von Dieselfahrzeugen in den USA die Abgaswerte manipuliert zu haben. Durch eine entsprechende Software wurde bei den Tests ein niedrigerer Schadstoffausstoß gemessen als im Normalbetrieb. Die Software wurde weltweit in elf Millionen Dieselfahrzeuge eingebaut. Dem Konzern drohen Schadenersatzzahlungen in Milliardenhöhe - nicht nur von Käufern, sondern auch von Anlegern.

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