DHAKA (dpa-AFX) - Überlebende und Angehörige von Opfern des verheerenden Fabrikeinsturzes in Bangladesch haben am dritten Jahrestag des Unglücks mehr Entschädigung gefordert. Zu Hunderten versammelten sie sich am Sonntag an dem Ort, an dem am 24. April 2013 das mehrstöckige Rana-Plaza-Gebäude in sich zusammenfiel und mehr als 1100 Menschen in den Tod riss.
Auftraggeber aus der Textilindustrie - nicht nur diejenigen, die im Rana Plaza produzieren ließen - zahlten insgesamt 30 Millionen US-Dollar in einen Entschädigungsfonds, der an die Betroffenen ausgeschüttet wurde. Hinzu kamen Gelder der Regierung und der Textilproduzenten in Bangladesch. Die Geschädigten bekamen zwischen 11 400 und 100 000 Euro. Einige der Demonstranten hüllten sich während der Proteste an der Einsturzstelle in Grabtücher. Andere hielten Fotos ihrer Angehörigen in die Höhe, während ihnen Tränen über die Wangen liefen. Nach Angaben der Onlineausgabe der bangladeschischen Zeitung "Daily Star" richtete sich die Wut vieler Betroffener gegen den Besitzer des eingestürzten Gebäudes, Shohel Rana. Er und 41 weitere müssen sich wegen des Einsturzes derzeit vor Gericht verantworten. Die Demonstranten forderten die Todesstrafe für Rana, schreibt die Zeitung.