(neu: Aktienkurs aktualisiert, Analystenstimmen)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Das drohende Scheitern beim Verkauf der amerikanischen Stahlwerke hat die Aktien von ThyssenKrupp am Freitag unter Druck gesetzt. Nach einem entsprechenden Medienbericht sackten die Papiere der Essener um 2,94 Prozent auf 16,845 Euro ab. Vorbörslich hatten sie zwischenzeitlich gar fast 10 Prozent verloren, bevor der Konzern seine jüngsten Aussagen wiederholte.
Dem Bericht des 'Wall Street Journal' zufolge hängt der geplante Verkauf am seidenen Faden. Die Verkaufsverhandlungen mit dem brasilianischen Stahlproduzenten CSN drohten wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen zu scheitern, hieß es in dem Bericht. Ein ThyssenKrupp-Sprecher verwies hingegen auf den laufenden Prozess. 'Unsere Aussage gilt unverändert', sagte er der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Demnach strebt ThyssenKrupp eine zeitnahe Einigung an.
SCHEITERN WÄRE 'WORST CASE'
In den vergangenen knapp drei Wochen hatte der Kurs der Aktien in Erwartung eines Deals rund 20 Prozent zugelegt. Ein Händler sagte am Morgen in einer Reaktion auf den Zeitungsbericht: 'Das wäre der absolute Worst Case - wenn es denn stimmt'. Er rechnete bereits mit deutlichen Abschlägen. Auch ein anderer Händler bezeichnete den Bericht als 'schlechte Nachricht'.
Wenn sich die Spekulation als korrekt herausstellen sollte, sei das ein großer Rückschritt für den Konzern, schrieb DZ-Bank-Analyst Dirk Schlamp. Sollten die Stahlwerke in Übersee nicht verkauft werden, könnte das eine Änderung der derzeitigen Konzernstrategie nach sich ziehen. Das wäre eindeutig sehr negativ für das Unternehmen, schrieb der Experte.
KONZERNSTRATEGIE IN GEFAHR
Equinet-Analyst Stefan Freudenreich glaubt weiter an einen positiven Abschluss. Die im Medienbericht erwähnte Differenz von 0,5 Milliarden US-Dollar schätzte er als zu gering ein, als das darüber ein Verkauf scheitern könnte. CSN sei der einzige öffentlich bekannte Bieter für die brasilianischen Stahlwerke von ThyssenKrupp. Wenn die Werke nicht abgestoßen werden könnten, stehe die Strategie von Konzernchef Heinrich Hiesinger in Frage. Ein Rücksetzer für den Kurs sei nach den schlechten Nachrichten aber wahrscheinlich, schrieb Freudenreich./men/ag/stb
FRANKFURT (dpa-AFX) - Das drohende Scheitern beim Verkauf der amerikanischen Stahlwerke hat die Aktien von ThyssenKrupp
Dem Bericht des 'Wall Street Journal' zufolge hängt der geplante Verkauf am seidenen Faden. Die Verkaufsverhandlungen mit dem brasilianischen Stahlproduzenten CSN drohten wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen zu scheitern, hieß es in dem Bericht. Ein ThyssenKrupp-Sprecher verwies hingegen auf den laufenden Prozess. 'Unsere Aussage gilt unverändert', sagte er der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Demnach strebt ThyssenKrupp eine zeitnahe Einigung an.
SCHEITERN WÄRE 'WORST CASE'
In den vergangenen knapp drei Wochen hatte der Kurs der Aktien in Erwartung eines Deals rund 20 Prozent zugelegt. Ein Händler sagte am Morgen in einer Reaktion auf den Zeitungsbericht: 'Das wäre der absolute Worst Case - wenn es denn stimmt'. Er rechnete bereits mit deutlichen Abschlägen. Auch ein anderer Händler bezeichnete den Bericht als 'schlechte Nachricht'.
Wenn sich die Spekulation als korrekt herausstellen sollte, sei das ein großer Rückschritt für den Konzern, schrieb DZ-Bank-Analyst Dirk Schlamp. Sollten die Stahlwerke in Übersee nicht verkauft werden, könnte das eine Änderung der derzeitigen Konzernstrategie nach sich ziehen. Das wäre eindeutig sehr negativ für das Unternehmen, schrieb der Experte.
KONZERNSTRATEGIE IN GEFAHR
Equinet-Analyst Stefan Freudenreich glaubt weiter an einen positiven Abschluss. Die im Medienbericht erwähnte Differenz von 0,5 Milliarden US-Dollar schätzte er als zu gering ein, als das darüber ein Verkauf scheitern könnte. CSN sei der einzige öffentlich bekannte Bieter für die brasilianischen Stahlwerke von ThyssenKrupp. Wenn die Werke nicht abgestoßen werden könnten, stehe die Strategie von Konzernchef Heinrich Hiesinger in Frage. Ein Rücksetzer für den Kurs sei nach den schlechten Nachrichten aber wahrscheinlich, schrieb Freudenreich./men/ag/stb