(neu: Aktien drehen ins Plus, Stimme der Commerzbank)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Siemens haben am Donnerstagnachmittag ihre Verluste aus dem frühen Handel wettgemacht und sind ins Plus gedreht. Die Anleger hätten sich im Tagesverlauf mehr auf die überraschend hohen Auftragseingänge statt auf die insgesamt enttäuschenden Quartalszahlen konzentriert, begründeten Börsianer den Schwenk in die Gewinnzone. Zuletzt ging es für die Titel um 1,12 Prozent auf 80,19 Euro nach oben. Der Dax rückte um 0,47 Prozent auf 7.950,58 Punkte vor.
Siemens hatte wegen ausbleibenden Rückenwinds vor allem aus China und hausgemachten Problemen wie befürchtet seine Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr (Ende November) gekappt. Für den Umsatz rechnet Siemens nun mit einem moderaten Rückgang. Eigentlich hätten sich die Erlöse denen des Vorjahres annähern sollen. Der Welt fehle ein Wachstumsmotor, sagte Vorstandschef Peter Löscher Bloomberg-TV. Der Blick auf das zweite Halbjahr verheiße nur ein flaues Geschäft.
EXPERTE SIEHT KEINE STARKE ERHOLUNG IM ZWEITEN HALBJAHR
Ein Händler sagte: 'Die Zahlen wurden auf der schwachen Seite erwartet - offenbar liegen sie nun aber doch noch einen Tick unter den Befürchtungen.'
Laut Analyst Jasko Terzic von der DZ Bank habe der Auftragseingang dank einiger Großaufträge zwar positiv überrascht. Das kurzzyklische Geschäft aber leide immer noch unter einer schwächeren Nachfrage und sei der Grund für die Prognosesenkungen. Der Experte sieht keine starke Erholung im zweiten Halbjahr. Er bleibt bei seinem 'Halten'-Votum. Auch laut Analyst Ingo-Martin Schachel von der Commerzbank übertraf der Auftragseingang die Erwartungen.
'SIEMENS WIRD SPARBEMÜHUNGEN INTENSIVIEREN'
Analyst Sandeep Deshpande von der US-Bank JPMorgan meinte, das zweite Geschäftsquartal habe nur ein durchwachsenes Bild abgegeben. Neben den guten Auftragseingängen sei die bereinigte Rentabilität schwächer ausgefallen. Der Experte geht aber davon aus, dass der Konzern nach dem schwachen Start ins Jahr die Bemühungen um Einsparungen intensivieren wird. Deshpande bewertet die Aktien weiter mit 'Neutral' und einem höheren Kursziel von 94,00 Euro.
Die Privatbank Berenberg hatte sich vor der Veröffentlichung der Zahlen etwas optimistischer geäußert. Ab dem zweiten Halbjahr 2013 dürften sich wieder klare Wachstumstrends in den wichtigen Endmärkten der Investitionsgüterindustrie etablieren, hatte Analyst William Mackie geschrieben. Unter den Sektorwerten zählen unter anderem Siemens, Volvo , Philips Electronics und Deutz zu seinen präferierten 'Top Picks'. Siemens überzeuge mit globaler Führerschaft in Wachstumsmärkten und Potenzial durch den Portfolioumbau. Zudem sollten die geplanten Kostensenkungen die Profitabilität steigern./la/ck
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Siemens
Siemens hatte wegen ausbleibenden Rückenwinds vor allem aus China und hausgemachten Problemen wie befürchtet seine Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr (Ende November) gekappt. Für den Umsatz rechnet Siemens nun mit einem moderaten Rückgang. Eigentlich hätten sich die Erlöse denen des Vorjahres annähern sollen. Der Welt fehle ein Wachstumsmotor, sagte Vorstandschef Peter Löscher Bloomberg-TV. Der Blick auf das zweite Halbjahr verheiße nur ein flaues Geschäft.
EXPERTE SIEHT KEINE STARKE ERHOLUNG IM ZWEITEN HALBJAHR
Ein Händler sagte: 'Die Zahlen wurden auf der schwachen Seite erwartet - offenbar liegen sie nun aber doch noch einen Tick unter den Befürchtungen.'
Laut Analyst Jasko Terzic von der DZ Bank habe der Auftragseingang dank einiger Großaufträge zwar positiv überrascht. Das kurzzyklische Geschäft aber leide immer noch unter einer schwächeren Nachfrage und sei der Grund für die Prognosesenkungen. Der Experte sieht keine starke Erholung im zweiten Halbjahr. Er bleibt bei seinem 'Halten'-Votum. Auch laut Analyst Ingo-Martin Schachel von der Commerzbank übertraf der Auftragseingang die Erwartungen.
'SIEMENS WIRD SPARBEMÜHUNGEN INTENSIVIEREN'
Analyst Sandeep Deshpande von der US-Bank JPMorgan meinte, das zweite Geschäftsquartal habe nur ein durchwachsenes Bild abgegeben. Neben den guten Auftragseingängen sei die bereinigte Rentabilität schwächer ausgefallen. Der Experte geht aber davon aus, dass der Konzern nach dem schwachen Start ins Jahr die Bemühungen um Einsparungen intensivieren wird. Deshpande bewertet die Aktien weiter mit 'Neutral' und einem höheren Kursziel von 94,00 Euro.
Die Privatbank Berenberg hatte sich vor der Veröffentlichung der Zahlen etwas optimistischer geäußert. Ab dem zweiten Halbjahr 2013 dürften sich wieder klare Wachstumstrends in den wichtigen Endmärkten der Investitionsgüterindustrie etablieren, hatte Analyst William Mackie geschrieben. Unter den Sektorwerten zählen unter anderem Siemens, Volvo