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AKTIE IM FOKUS 3: Wacker Chemie sehr schwach - Solarworld-Mitteilung, Abstufung

Veröffentlicht am 18.04.2013, 17:52
(neu: Schlusskurse)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Wacker Chemie haben am Donnerstag deutlich unter einer Mitteilung von Solarworld und einer Abstufung gelitten. Die Titel des Halbleiter-Zulieferers und Spezialchemiekonzerns verloren bis Handelsende knapp acht Prozent und schlossen bei 50,66 Euro. Nach SGL Carbon waren sie damit der zweitschwächste Wert im MDax. Dieser schloss mit minus 0,13 Prozent auf 1.2970,72 Punkten.

Der einstige Solarbranchen-Vorzeigekonzern Solarworld hatte am Vorabend mitgeteilt, dass die Hälfte des Grundkapitals aufgebraucht sei. Statt der ursprünglich geplanten turnusmäßigen Hauptversammlung werde deshalb nun eine außerordentliche Zusammenkunft einberufen. Außerdem hatte Solarworld darüber informiert, dass im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Verlust nach Steuern von 520 bis 550 Millionen Euro entstanden sei und das Eigenkapital sich auf minus 20 bis minus 50 Millionen Euro belaufen dürfte. Der Verlust sei zu 20 Prozent dem Geschäftsverlauf geschuldet und zu 80 Prozent auf Abschreibungen auf Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen und Ausleihungen zurückzuführen. Die einst im TecDax gelisteten Solarworld-Titel brachen um knapp 30 Prozent ein und schlossen letztlich mit minus 27,49 Prozent bei 67 Cent.

HÄNDLERIN SPRICHT VON HIOBSBOTSCHAFT

Die Solarworld-Aussagen belasteten die letzten in den wichtigen Indizes verbliebenen Solarwerte, kommentierten Händler. Bei Wacker Chemie drückte zudem ein Medienbericht auf die Stimmung, wonach die Preise für Polysilizium erstmals in diesem Jahr zurückgegangen seien. In diese Kerbe hieb auch die DZ Bank, die die Aktie von 'Halten' auf 'Verkaufen' abstufte und den fairen Wert von 60 auf 50 Euro senkte. Die Polysiliziumpreise seien auf dem Tiefpunkt und drückten auf den Gewinn, wenngleich die Mengennachfrage sich offenbar leicht erholt habe, schrieb Analyst Peter Spengler in einer aktuellen Studie. Eine Vollauslastung der Kapazitäten sei aktuell aber noch nicht in Sicht. Zudem sei die Aktie auf Basis des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) derzeit deutlich überbewertet.

Aktienhändlerin Sarah Brylewski vom Broker Gekko Markets nannte die Mitteilung von Solarworld eine 'Hiobsbotschaft'. Sie erinnerte daran, dass die Aktie von ihrem diesjährigen Höchststand bereits wieder die Hälfte an Wert verloren habe. Auf mehrere Jahre betrachtet 'ist ohnehin vom Einstandskurs der meisten Investoren kaum etwas über', so die Expertin weiter. 'Das könnte sehr hart werden und ein böses Ende nehmen.'

ANALYST: GEFAHR VON SOLARWORLD-INSOLVENZ MUSS WEITER IM BLICK BLEIBEN

Für Equinet-Analyst Stefan Freudenreich sind die massiven abschreibungsbedingten Verluste bei Solarworld angesichts der schwachen Gewinnaussichten der Branche keine große Überraschung. Er rät den Anlegern, weiter die Finger von der Aktie zu lassen, bis es mehr Klarheit über die Restrukturierung der Unternehmensschulden gibt. Seine Anlageempfehlung lautet weiter 'Sell' mit einem von 85 auf 20 Cent gesenkten Kursziel.

'Es dominieren weiterhin enorme Unsicherheiten, die für Solarworld von existenzieller Bedeutung sind', schrieb Analyst Erkan Aycicek von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Auch die Gefahr einer Insolvenz müsse angesichts der Branchentrends weiter im Blick bleiben. Dies gelte insbesondere für den Fall, dass es keine Einigung mit den Gläubigern gebe./gl/rum/sf/he

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