TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die asiatischen Aktienmärkte haben am Freitag überwiegend geschwächelt und sich damit den mäßigen Vorgaben der Wall Street angeschlossen. Unter den großen Handelsplätzen entzog sich nur die japanische Börse diesem Trend. Nach der durchwachsenen Entwicklung der vergangenen Tage lagen die Märkte der Region Asien-Pazifik auf Wochensicht insgesamt geringfügig tiefer. Auch hier war Japan mit leichten Gewinnen die Ausnahme.
Den Anstieg der japanischen Börse am Freitag begründeten die Marktstrategen der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) mit den Erzeugerpreisen für Januar. Diese seien nicht nur etwas geringer als erwartet ausgefallen, sondern auch unter dem Niveau aus dem Dezember geblieben. Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss 0,31 Prozent höher mit 27 670,98 Punkten. Nachbörslich geriet der japanische Aktienmarkt indes etwas unter Druck, nachdem die Wirtschaftszeitung "Nikkei" über eine mögliche Berufung von Kazuo Ueda als neuen Notenbankchef berichtet hatte.
Angesichts der anstehenden Nominierung eines neuen Notenbankchefs wird die Preisentwicklung in Japan derzeit noch stärker als sonst beachtet. "Einerseits gilt es, die fragile Wirtschaftserholung nach der Corona-Pandemie nicht abzuwürgen, und andererseits, mittelfristig keine erneute Deflation zu riskieren", beschrieb Anlagestratege Ulrich Stephan von der Postbank die schwierige Aufgabe des neuen Notenbankchefs.
Zuletzt hatte es noch Gerüchte gegeben, wonach Masayoshi Amamiya an die Spitze der Währungshüter rücken könnte, was für Kontinuität der bisherigen Notenbankpolitik gestanden hätte. Amamiya lehnte den Spitzenposten laut "Nikkei" aber ab.
Anders sah es an den Aktienmärkten in China aus. Hier legten die Verbraucherpreise im Januar verglichen mit dem Vormonat wieder zu. Sie erreichten dabei die stärkste Dynamik innerhalb von drei Monaten, wie die Marktstrategen der Deutschen Bank anmerkten. Die chinesischen Börsen gaben nach den Gewinnen am Vortag wieder nach. Der Hongkonger Hang-Seng-Index verlor zuletzt zwei Prozent auf 21 191,31 Punkte. Der CSI-Index mit den 300 wichtigsten Werten der Börsen Shanghai und Shenzhen gab um 0,59 Prozent auf 4106,31 Punkte nach.
In Australien schloss der S&P ASX 200 0,76 Prozent im Minus mit 7433,66 Punkten. Die Marktstrategen der Deutschen Bank verwiesen auf die vierteljährlich erscheinenden Aussagen zur Geldpolitik des Landes. Darin seien die weiterhin hohe Inflation betont und die Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen hervorgehoben worden.
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