TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die asiatischen Börsen haben am Freitag mit Rückenwind der Wall Street zugelegt. Dabei verzeichneten besonders die technologielastigeren Märkte Gewinne. Auf Wochensicht verzeichneten die Börsen der Region Asien-Pazifik ebenfalls Gewinne.
An der Wall Street hatten Aussagen des obersten US-Währungshüters Jerome Powell die Kurse beflügelt. "Fed-Präsident Powell deutete gestern bei der Beantwortung von Fragen des Bankenausschusses des Senats Bereitschaft für Leitzinssenkungen in absehbarer Zeit an" hieß es von der Landesbank Baden-Württemberg. "Die Renditen zweijähriger US-Staatsanleihen fielen nach Powells Äußerung, während die Händler ihre Wetten auf eine Zinssenkung im Juni erhöhten."
Der japanische Aktienmarkt legte zwar leicht zu, blieb damit aber hinter den anderen Börsen zurück. Die Haushaltsausgaben waren im Januar deutlich stärker gesunken als noch im Dezember. Sie seien damit nicht nur den vierten Monat in Folge gefallen, sondern auch stärker als erwartet, hieß es von der ING (AS:INGA). Zudem bremste die Stärke des Yen, der den vierten Tag in Folge zum Dollar zulegte, was für die exportorientierten Unternehmen eine potenzielle Belastung darstellt. Zuletzt hatten die Spekulationen auf eine striktere Geldpolitik in Japan zugenommen. Der Nikkei 225 gewann 0,23 Prozent auf 39 688,94 Punkte.
Besser sah es in China aus. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong zog um 1,13 Prozent auf 16 412,83 Punkte an. Er profitierte damit vom Rückenwind für Wachstumswerte, den die US-Zinshoffnungen entfaltet hatte. Etwas weniger stark war die Entwicklung an den Festlandsbörsen. Der CSI 300 mit großen Werten der Handelsplätze in Shanghai und Shenzhen stieg zuletzt um 0,43 Prozent auf 3544,91 Punkte.
"Das Erreichen der anvisierten Wachstumsrate von fünf Prozent wird für Peking angesichts des anhaltenden Abschwungs auf dem Immobilienmarkt, der gedämpften Verbrauchernachfrage und der geopolitischen Spannungen mit dem Westen eine gewisse Herausforderung darstellen", stellte Marktstratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) fest. "In Anbetracht der strukturellen Schwierigkeiten scheint das Kurs-Gewinn-Verhältnis des MSCI China von neun gerechtfertigt. Investments in China dürften aber weiterhin eher etwas für risikofreudige Investoren bleiben."
Die australischen Börsen profitierten ebenfalls von den Vorgaben der Wall Street. Der S&P/ASX 200 gewann 1,07 Prozent auf 7846,98 Punkte.