TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Asiens wichtigste Aktienmärkte haben am Dienstag keine einheitliche Richtung gefunden, Marktbeobachter sprachen dabei von einem unruhigen Handel. Während an Chinas Festlandbörsen die Hoffnung auf eine Konjunkturerholung nach der Lockerung der Corona-Beschränkungen noch weiter stützte, befeuerten die steigenden Anleiherenditen und ein überraschend hoher Anstieg der Leitzinsen in Australien an vielen Handelsplätzen der Region die Konjunktur- und Zinssorgen der Anleger. Die Börsen in Japan und auf dem chinesischen Festland verbuchten moderate Gewinne, dagegen beendete die Börse in Sydney den Handel deutlich im Minus.
In Japan fiel der Yen auf ein 20-Jahrestief, was wiederum den Exporteuren der Region Rückenwind verschaffte. Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss mit einem dünnen Plus von 0,10 Prozent auf 27943,95 Punkten. Gefragt waren etwa Autobauer, Nissan (TYO:7201) verteuerten sich um knapp drei Prozent, für Toyota (TYO:7203) ging es um mehr als ein Prozent nach oben.
Für den CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen des chinesischen Festlands ging es um 0,31 auf 4179,13 Punkte aufwärts. Nach den Corona-Lockerungen wächst dort die Hoffnung auf ein Ende der Unterbrechungen in der Logistik, in Shanghai nimmt der Lieferverkehr wieder kräftig an Fahrt auf mit einem Containerumschlag nahezu auf dem Niveau vor den Lockdowns. Der Lieferverkehr auf der Straße dürfte nach Einschätzungen von Branchenvertretern in etwa zwei Wochen wieder komplett wiederhergestellt sein. In Hongkong konnte der Hang-Seng-Index jedoch von diesem Optimismus nicht mehr profitieren und gab zuletzt 0,45 Prozent auf 21 557 Punkte nach.
Unterdessen überraschte die australische Notenbank mit einer stärkeren Anhebung ihres Leitzins als erwartet um einen halben Prozentpunkt auf 0,85 Prozent. Die bislang für eine eher vorsichtige Geldpolitik bekannte Notenbank hatte den Zinssatz bereits Anfang Mai stärker erhöht als prognostiziert. Der Kurs des australischen Dollar zog nach der Notenbank-Entscheidung an; an den Aktien- und Rentenmärkten ging es dagegen nach unten. Der australische Leitindex S&P/ASX 200 verlor rund eineinhalb Prozent auf 7095,70 Zähler.